Zwischen Woodstock und Weltflucht - Das Comeback von Midlake
Berlin – Eine 20-jährige Band-Karriere und gerade mal fünf Studioalben, das jüngste nach einer schier endlosen Pause von neun Jahren: Midlake haben sich - auch wegen personeller Umbrüche inklusive eines Frontmann-Wechsels - oft rar gemacht.
Umso sehnsüchtiger wurden die Comebacks der Texaner aus der Kleinstadt Denton erwartet. Und immer waren es dann tatsächlich kleine Wunderwerke der Folkrock-Kunst.
So auch jetzt „For The Sake Of Bethel Woods” - der Albumtitel spielt auf den Schauplatz des legendären Woodstock-Festivals an, und das passt ziemlich gut zur Musik. Wenn nach dem kurzen Intro „Commune” die psychedelisch verspielten Songs „Bethel Woods”, „Glistening” und „Exile” ertönen, ist man sofort wieder mittendrin in der märchenhaft-verwunschenen Welt von Bandleader Eric Pulido und seinen derzeit vier Mitstreitern.
Zurück in die 60er Jahre
Perfekt verschmelzen hier britischer und amerikanischer Folk der späten 1960er mit der kunstvoll-ambitionierten Rockmusik der darauf folgenden Dekade. Doch damit ist der Höhepunkt noch nicht einmal erreicht. Der trägt den Titel „Feast Of Carrion” und erinnert mit seinen herrlichen Harmony-Gesängen an das bisher beste Midlake-Album „The Trials Of Van Occupanther” (2006). Das krautrockig treibende „Gone” und die abschließende Wall-of-Sound-Ballade „Of Desire” sind ähnlich gelungen.
-Liedern.
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