Reaktionen auf Monika Gruber und ihr Programm „Ohne Worte“ reichen von „brandgefährlich“ bis zu gelungener Satire.
Leserbriefe zu Monika GruberKontroverse um Kabarett-Programm
Gruber trifft den richtigen Ton
3000 Besucher bei Monika Gruber in der Köln-Arena, 3000 waren begeistert von der Menschenfreundin und ihrem Programm, eine Lachsalve nach der anderen, zwei Stunden lang. Das angebliche Geraune, so die Berichterstattung des „Kölner Stadt-Anzeiger“, war wohl nur im Pressebereich zu hören. Seit über 20 Jahren trifft Monika Gruber den richtigen Ton, vor allem der bodenständigen, anständigen, arbeitenden Mittelschicht mit all ihren Ängsten, Bedürfnissen und Wahrnehmungen. Das passt der „woken“ Kulturszene, die natürlich links sein muss, nicht. Michael Arntz Pulheim
Monika Gruber: Nicht mehr lustig
Es ist schon lange nicht mehr lustig, was die „Kabarettistin“ Monika Gruber sagt und veröffentlicht. Umso mehr freue ich mich über Anne Burgmers Artikel „So wird das mit dem Dialog eher schwierig“ zu Monika Grubers Auftritt in der Lanxess-Arena. Es ist wichtig, dass man Grubers bräunlicher Stammtisch-Hetze mit kritischer Vernunft begegnet, ihre Widersprüche aufdeckt und haltlosen Behauptungen widerspricht. Danke, Frau Burgmer.Manfred Räther Kerpen
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Kabarett darf sich gegen Mainstream positionieren
Die Kritik an der Vorstellung von Monika Gruber fasse ich mal so zusammen: Die Gruberin ist nicht „woke“, das darf doch nicht sein! Das eigentliche Problem reicht aber weiter. Zu meiner Zeit war Kabarett immer gegen den öffentlichen Mainstream gerichtet, ich spreche von Größen wie Dieter Hildebrandt oder Lore Lorentz. Heutzutage muss Kabarett im Sinne von Mainstream stattfinden. Besonders abschreckend dabei die „Heute-Show“, die immer fein entlang der veröffentlichten Meinungskultur geht. Wer sich aber gegen den Mainstream stellt, wie Dieter Nuhr, Lisa Eckhart oder eben Monika Gruber, wird in den Feuilletons zerrissen.
Dass die Gruber bei einer Veranstaltung mit Söder und Aiwanger aufgetreten ist, hat zwar nichts mit ihrer Show in Köln zu tun, aber hier gilt das Motto: Warum denn sachlich werden, wenn es auch persönlich geht? Besondere Schmerzen hat mir aber bereitet, wenn Sie bei einer besonders „unwoken“ Bemerkung schreiben: Das stimmt doch gar nicht! Haben Sie mal was von Überspitzung gehört? Die oben erwähnten Legenden haben fast ausschließlich mit Überspitzungen gearbeitet. Ihre Kritik hätte Tucholsky, der die berühmte Frage gestellt hat: „Was darf Satire?“, rückwärts vom Stuhl gehauen. Wolfgang Jahn Köln
Monika-Gruber-Show: Brandgefährlich
Vielen Dank für den detaillierten Artikel zu Monika Grubers Auftritt in der Lanxess-Arena! Ihre Analyse dieses Unterhaltungspopulismus, der alle rechten Narrative bedient und alle bekannten rhetorischen Muster nutzt, ist hervorragend. Programme wie das von Frau Gruber wirken harmlos, aber sind es nicht. Sie sind brandgefährlich. Danke, dass sie das publizieren. Vera Fenske Leverkusen
Grubers Programm ist Satire
Zum Artikel über Monika Gruber kann ich nur sagen: Die Autorin geht wohl zum Lachen in den Keller. Wer keinen Humor hat und Satire nicht versteht, hält lieber den Mund. Hermann-Josef Engelberg Köln
Kritik an Grubers Auftritt in der Lanxess-Arena fundiert und berechtigt
Danke für die fundierte Kritik an dem Auftritt von Monika Gruber. Angesichts der Aussagen von ihr bei der seltsamen Demo im Juni 2023 in Erding wundert es, dass sie in der Lanxess-Arena auftreten durfte. Und sie hatte eigentlich angekündigt, ihre Karriere als „Komikerin“ beenden zu wollen. Ihr Merchandise-Fußabstreifer ist unfassbar. Aber Markus Söder will ja Gendern in bayerischen Schulen auch verbieten. Oje! Man fragt sich, ob man bei Frau Grubers Auftritten bald eine AfD-Mitgliedschaft am Merchandising-Stand zusammen mit dem Fußabstreifer erwerben kann?Michael Bentele Köln
Monika-Gruber-Auftritt: Kabarett darf überspitzen
Ohne auf die Inhalte des Programms der Komikerin sowie die beispielhaft wiedergegebenen Passagen im Einzelnen einzugehen, zeigt der Artikel doch ausgesprochen deutlich die Einseitigkeit der medialen Berichterstattung – auch im Kulturbereich! Was haben Kabarettisten in den vergangenen Jahrzehnten mit teils niveaulosen Beleidigungen gegen konservative Politiker oder traditionelle Ansichten Stimmung gemacht und wurden dafür uneingeschränkt und ohne weitere inhaltliche Auseinandersetzung von den Medien gefeiert! Grenzüberschreitungen wurden damit entschuldigt, dass Kabarett auch überspitzen und polarisieren darf.
Aber kaum, dass ein Kabarettist die vorgegebene politische Linie verlässt, werden die kritischen Rufe laut und stellen die Inhalte und Personen infrage. Dies betrifft nicht nur die im aktuellen Fall betroffene Komikerin Monika Gruber – auch Dieter Nuhr ist es schon so ergangen. Dies zeigt letztlich die über die gesamte Medienlandschaft geltende Maxime, dass nur der sich einer guten Presse erfreuen darf, der sich an deren politischer Richtung orientiert. Für die anderen wird dagegen das Eis sehr schnell sehr dünn! Mit ausgeglichener und neutraler Berichterstattung hat dies indes wenig zu tun! Norbert Weßler Leverkusen
Hass und Hetze im Kabarett verbieten
Danke für Ihre kritischen und erleuchtenden Worte zu der „Gruberin“. Auch Kabarettisten (nein sorry, in dem Fall nicht Kabarettist*innen) müsste man Hass und Hetze verbieten dürfen. Tja – ob nun bayrisch vernagelt oder CSU-gesponsert – oder beides? Ein schwieriges Unterfangen mit der Ursachenforschung. Es hilft nur eines: kein Fan mehr sein dieses Misanthropen (sorry Moni, wieder kein *in) und weder Eintrittskarten kaufen noch sonstige Veranstaltungen von ihr besuchen. Das wohl leider einzige Mittel, um diese Klientel zum Schweigen zu bringen, ist: Geldhahn zu! Ida Müller Hennef
„Monika Gruber spricht Themen an, die für die Mehrheit wichtig sind“
3000 Zuschauer für eine Kabarettistin sind zunächst einmal ein Beleg für ein großes Interesse an dieser außergewöhnlichen Künstlerin. Offensichtlich hat Frau Burgmer nicht mit Besuchern gesprochen, die durchweg begeistert waren. Diese verächtlich als Mainstream zu bezeichnen, entspricht sicher nicht den Tatsachen. Vielmehr sind es Menschen, die dankbar sind, dass Monika Gruber ihnen gegen die „woken“ Auswüchse in Teilen der Gesellschaft eine Stimme verleiht. Sie spricht genau die Themen an, die für die Mehrheit in diesem Lande wichtig sind. Das mag in ihrer Redaktion anders empfunden werden, könnte aber mit der Blase zusammenhängen, in der viele Medienschaffende derzeit offensichtlich arbeiten.
Kurz gesagt: nicht alle Menschen leben in Ehrenfeld, Klettenberg oder Sülz, sondern in einer anderen Realität. Befremdlich ist auch, dass die Kritikerin mit keinem Wort die Leistung einer Frau erwähnt, die ganz alleine über 90 Minuten eine Halle unterhält und in ihren Bann zieht. Noch nie habe ich übrigens erlebt, dass im Anschluss an eine Veranstaltung Hunderte von Zuschauern in langer Reihe geduldig auf eine Künstlerin oder einen Künstler gewartet haben, um sich erworbene Artikel signieren zu lassen – nicht nur die von ihnen wohl versehentlich beworbene Fußmatte. Vermutlich war Frau Burgmer zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Heimweg, um ihren Verriss zu schreiben. Mit ihren Worten ausgedrückt: Das, was Frau Burgmer schreibt, ist gefährlich einseitig. Ulrike Krause Köln