AboAbonnieren

Update

Gefahrgutlastwagen umgestürzt
Autobahn 565 bei Meckenheim stundenlang gesperrt

Lesezeit 3 Minuten
Ein Tanklaster liegt auf der Seite.

Der Lkw kippte bei Meckenheim-Merl auf die Seite, nachdem er in den Grünstreifen geraten war.

Die Autobahn 565 bei Meckenheim war von Montagnachmittag bis Dienstagmorgen wegen eines umgestürzten Gefahrgutlastwagens blockiert. Die Polizei sucht nach einem möglichen Verursacher.

Die Autobahn 565 musste am Montag über viele Stunden bei Meckenheim gesperrt werden. Erst am Dienstagmorgen um 8.50 Uhr war die Strecke wieder frei und teils auch repariert. Die Polizei Köln sucht nun nach Zeugen, denn sie hat Zweifel daran, dass der Fahrer des Gefahrgutlastwagens ganz ohne fremdes Zutun auf den Grünstreifen rechts der Fahrbahn Richtung Bonn geriet. Es wird derzeit nicht ausgeschlossen, dass dem ungewöhnlichen Fahrmanöver eine Kollision mit einem anderen Verkehrsteilnehmer voranging. Darum werden Zeugen gesucht. Die Polizei hat Hoffnung, Zeugen zu finden, weil sich der Unfall im Berufsverkehr zutrug.

Der Lastwagen, ein Mercedes-Benz Actros Tankauflieger war dort voll beladen mit Gefahrgut umgekippt und musste vor der Bergung vollständig leergepumpt werden. Glücklicherweise hielt der Tankbehälter, denn der geladene Stoff gilt als leicht entzündlich, und zwar schon bei geringen Temperaturen.

Der Lkw an der Unfallstelle.

Der Lkw an der Unfallstelle.

Es war ein mehr als zwölfstündiger Einsatz für die freiwillige Feuerwehr Meckenheim: Er begann um 16 Uhr, als die Einsatzkräfte zu einem Unfall mit einer eingeklemmten Person gerufen wurde. Etwa einen Kilometer hinter der Anschlussstelle Merl lag ein Tanklaster auf der Fahrerseite.

A565 in Meckenheim nach Lkw-Unfall bis zum Morgen gesperrt

„Der Fahrer war im Führerhaus eingeschlossen und konnte sich nicht selbstständig befreien“, sagte Feuerwehrsprecher Jens Hapke. „Wir haben die Windschutzscheibe eingerissen und ihn raus geholt.“ Der Mann habe eine Platzwunde am Kopf erlitten. Ein Rettungswagen brachte ihn ins Krankenhaus. Dort musste der 45-Jährige zur Beobachtung bleiben. Deshalb gilt er nach Einstufung der Polizei als schwer verletzt.

Feuerwehrleute warten am Einsatzleitwagen auf die Fachfirma, die den Lkw leerpumpen soll.

Feuerwehrleute warten am Einsatzleitwagen auf die Fachfirma, die den Lkw leerpumpen soll.

Doch der Einsatz begann für die Feuerwehr damit erst so richtig: Hapke zufolge hatte der Tanklaster 24 Tonnen Natriummethylat geladen, ein ätzender und hochentzündlicher Stoff. „Zum Glück ist er nicht ausgelaufen.“ Jedoch musste die Chemikalie vollständig abgepumpt werden, ehe der Lkw aufgerichtet werden konnte.

Feuerwehr muss stundenlang auf Fachfirma warten

Stundenlang warteten die Feuerwehrleute auf der Autobahn auf die beauftragte Spezialfirma. Damit die ausreichend Platz hatte sowie wegen der Gefahren beim Umpumpen, musste auch die Gegenfahrbahn weiterhin gesperrt bleiben.

30 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr waren vor Ort, 40 weitere stellten auf zwei Wachen den Grundschutz für die Stadt sicher. Unterdessen hatte die Autobahnmeisterei vor der Anschlussstelle Merl Absperrungen aufgestellt.

Der Einsatz dauert bis zum Morgen an. Bis 6 Uhr dauerte das Umpumpen, dann musste der leere Tanklastzug geborgen werden und eine Kehrmaschine konnte auf die Strecke gehen. Der Verkehr floss über Merl ab.

Im Umland waren die Auswirkungen des Unfalls weithin zu spüren. Autofahrer versuchten zum Beispiel über Wachtberg vonm Rhein aus Richtung Meckenheim zu gelangen, weshalb sich ein zeitweise sieben Kilometer langer Stau bildete. Auch über die Dörfer in Alfter war die Fahrt nicht einfacher, zumal in Impekoven ein Lastwagen liegengeblieben war und ebenfalls den Einsatz von Polizei und Feuerwehr erforderte. Andere Lastwagen hatten Probleme an dieser Unfallstelle vorbeizukommen.