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Diskriminierung von BeschäftigtenMercedes-Benz in Brasilien zu Millionenzahlung verurteilt

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ARCHIV - 16.02.2021, Baden-Württemberg, Stuttgart: Ein Mercedes-Stern, das Logo der Marke Mercedes-Benz, steht auf einem Showroom. (Zu dpa-Bericht: «Massenrückruf bei Mercedes- Annähernd eine Million Autos betroffen») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein Gericht in Brasilien hat Mercedes-Benz zu einer Millionenzahlung verurteilt. (Archivfoto)

Mercedes-Benz muss in Brasilien mehrere Millionen Euro zahlen – wegen Diskriminierung von Beschäftigten.

In Brasilien hat ein Arbeitsgericht nach eigenen Angaben den deutschen Autobauer Mercedes-Benz wegen Diskriminierung und Mobbing von Beschäftigten in seinem Werk im Bundesstaat São Paulo zu einer Entschädigungszahlung von umgerechnet rund 6,7 Millionen Euro verurteilt. Das Gericht erklärte, Arbeiter der Fabrik in der südbrasilianischen Stadt Campinas, die eine Verletzung bei einem Arbeitsunfall erlitten hätten, seien bei der Rückkehr an den Arbeitsplatz „erniedrigenden und entwürdigenden Situationen“ ausgesetzt gewesen, einschließlich rassistischer Diskriminierung.

Gerichtsdokumenten zufolge wurden zwischen 2004 und 2019 mehrere Beschäftigte von Mercedes-Benz' größtem Teilevertriebs- und Logistikzentrums außerhalb Deutschlands nach dem Erleiden von Krankheiten oder Verletzungen am Arbeitsplatz diskriminiert. Nach der Genesung wurden sie bei Rückkehr an die Arbeit demnach „isoliert, auch physisch“. Sie seien als „abweichende Gruppe“ eingestuft und ihnen seien „Aufstiegsmöglichkeiten und Gehaltserhöhungen vorenthalten“ worden, hieß es weiter.

Das Gericht wies Angaben von Mercedes-Benz zurück, dass es sich um Einzelfälle gehandelt habe. Diese Erklärung des Unternehmens zu akzeptieren, würde einen „ernsthaften“ Rückschlag für die Arbeitnehmerrechte bedeuten, erklärte es.

Mercedes-Benz antwortete zunächst nicht auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zu dem Urteil. (afp)