Am Sonntagabend (4. August) saßen im ARD-Olympiastudio bei Esther Sedlaczek zwei erfolgreiche deutsche Schwimmer auf der Couch. Die Schwimm-Wettkämpfe in der Paris La Défense Arena fanden mit zwei Weltrekorden, aufgestellt von US-Athletinnen und Athleten, ihren Abschluss. Zeit für eine Bilanz aus deutscher Sicht, fand die ARD, und lud Lukas Märtens und Isabel Gose ein.

Märtens hatte sensationell Gold über 400 Meter Freistil geholt, Gose gewann Bronze über 1500 Meter Freistil. Die beiden Athleten bescherten dem Team des Deutschen Schwimm-Verbandes die stärkste Bilanz im Olympia-Becken seit Peking 2008, als Britta Steffen zweimal Gold gewann. Nachdem Sedlaczek die sportlichen Erfolge der beiden umfassend gewürdigt hatte und auch eine Grußbotschaft aus der Heimat Magdeburg eingeblendet wurde, ging es aber mal wieder um den Beziehungsstatus der beiden, die bis wenige Monate vor Olympia das „Traumpaar“ des Schwimmens waren.

„Wie stark ist dieses Band zwischen Ihnen beiden? Ich weiß, dass Sie – Sie sind ja am Samstag noch die 800 Meter Freistil geschwommen – den Tag unbedingt mit Lukas verbringen wollten, oder?“, fragte Sedlaczek bei Gose nach.

ARD-Interview: Isabel Gose peinlich berührt von Esther Sedlaczeks Fragen

Während Lukas Märtens den Kopf senkte, reagierte Isabel Gose alles andere als begeistert auf die Frage der „Sportschau“-Moderatorin. Die Bronzemedaillen-Gewinnerin versuchte, mit einem kurzen Lächeln die Situation zu überspielen und widersprach sichtlich nervös: „Weiß ich nicht, ob ich den jetzt unbedingt mit Lukas verbringen wollte.“

Gose kam ins Stocken. „Es ist schön“, sagte sie weiter und versicherte, dass beide „noch immer eine Bindung“ haben und sich gut verstehen. „Wir versuchen uns da eigentlich nicht mehr ganz so aktiv zusammen in eine Rolle zu bringen“, stellte die 22-Jährige aber klar. In den Medien sei das aber nicht mehr so leicht zu vermeiden. Das Thema war ihr sichtlich unangenehm, und auch ihr gleichaltriger Ex-Partner neben ihr wirkte leicht peinlich berührt.

Erst wenige Tage zuvor hatte es Kritik an einem ARD-Interview mit Isabel Gose gegeben. Direkt nach dem Gewinn der Goldmedaille von Lukas Märtens hatte Gose im Finale über 400 Meter Freistil den deutschen Rekord gebrochen. Als sie von ARD-Reporter Dominik Vischer vors Mikrofon geholt wird, befragt dieser die Schwimmerin aber nicht zu ihrer eigenen Leistung, sondern vor allem zur Goldmedaille ihres Ex-Freundes, dessen Siegerehrung für die 400 Meter Freistil gerade im Hintergrund lief.

Isabel Gose äußert sich zu Tränen-Interview nach Märtens' Goldmedaille

Zu allem Überfluss war im TV-Bild nur „Ex-Freundin“ unter ihrem Namen zu sehen. Goses eigene Leistung rückte so komplett in denn Hintergrund. Die Schwimmerin selber war sehr emotional in dem Moment. „Ich musste mich ein bisschen zurückhalten, weil ich meinen Start direkt danach hatte. Dann übermannen einen natürlich die Emotionen“, sagte sie. Die Gesamtsituation schien ihr nahe zu gehen – ob es nun die eigene Leistung oder der Erfolg ihres Ex-Freundes war. Im Kurznachrichtendienst X, ehemals Twitter, kritisierten einige User das Interview auch als „pietätlos“.

Im Gespräch mit Esther Sedlaczek am Sonntagabend ging Gose auch nochmal auf die Interview-Situation einige Tage zuvor ein. Die Schwimmerin begründete ihren tränenreichen Auftritt mit der enormen emotionalen Belastung und sagte, sie sei „relativ nah am Wasser gebaut“, das hätten nun wirklich alle mitbekommen. Sedlaczek wechselte danach schnell das Thema.

„Pietätlos“

Eklat um ARD-Interview nach deutscher Goldmedaille

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In der ARD moderieren Esther Sedlaczek und Alexander Bommes die Wettbewerbe aus Paris und bekommen in der Regel viel Zuspruch für ihre Gesprächsführung mit den Athletinnen und Athleten. (mbr, cme)