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„Wir sind bereit“Macron zeigt sich vor Start der Olympischen Spiele in Paris zuversichtlich

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron posiert mit Volunteers für ein Foto.

Vier Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die jahrelangen Vorbereitungen für abgeschlossen erklärt.

Die Olympischen Spiele beginnen am Freitag in Paris mit einer gigantischen Eröffnungsfeier.

Vier Tage vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron die jahrelangen Vorbereitungen für abgeschlossen erklärt. „Wir sind bereit“, sagte er am Montag beim Besuch des olympischen Dorfs nördlich von Paris. „Wir arbeiten seit Jahren auf diese Spiele hin und stehen nun am Anfang der entscheidenden Woche mit der Eröffnungsfeier und dem Beginn der Olympischen Spiele“, sagte Macron.

Mit Blick auf die politische Krise in Frankreich zeigte er sich hoffnungsvoll, dass das Sportereignis von einem „olympischen und politischen Frieden“ begleitet werde. Seit den vorgezogenen Parlamentswahlen ist die französische Nationalversammlung in drei zerstrittene Lager gespalten, und die Regierung ist nur noch geschäftsführend im Amt. Macron hatte die Neuwahlen nach dem Wahlsieg der Rechtspopulisten bei der Europawahl ausgerufen und den bislang unerfüllten Wunsch gehegt, damit „Klarheit zu schaffen“.

Olympisches Dorf nördlich von Paris soll später Wohnraum werden

Macron verwies darauf, dass die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele bereits zu tiefgreifenden Änderungen im Land geführt hätten - etwa in den Vorstädten nördlich von Paris, in denen das olympische Dorf entstanden sei. Bis Montag waren dort bereits mehr als 4000 Sportler und ihre Begleitpersonen eingetroffen. Die neuen Gebäude sollen anschließend in Wohnraum und Büros umgewandelt werden. In Saint-Denis wurde zudem ein olympisches Schwimmbecken gebaut.

Macron dankte den insgesamt 250.000 Sicherheitskräften, die die Olympischen Spiele vom 26. Juli bis zum 11. August absichern sollen. Allein zur Eröffnungsfeier am Freitag sollen 40.000 Sicherheitskräfte im Einsatz sein.

Unterdessen versicherte der französische Außenminister Stéphane Séjourné den israelischen Olympiasportlerinnen und -sportlern, dass sie in Frankreich willkommen seien. Er wolle seinem israelischen Amtskollegen auch noch telefonisch versichern, dass Frankreich „die Sicherheit der israelischen Delegation gewährleisten“ werde, sagte er am Montag in Brüssel am Rande des EU-Außenministertreffens.

250.000 Sicherheitskräfte für Olympische Spiele im Einsatz

Ein linkspopulistischer Abgeordneter hatte am Wochenende eine Debatte über die Teilnahme israelischer Sportlerinnen und Sportler an den Olympischen Spielen ausgelöst. „Die israelische Delegation ist in Frankreich nicht willkommen“, hatte Thomas Portes, Abgeordneter der Partei La France Insoumise (Unbeugsames Frankreich), am Samstag bei einer Solidaritätsveranstaltung für Palästinenser gesagt und damit einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.

Séjourné nannte Portes' Äußerungen „unverantwortlich und gefährlich“. Der Vorsitzende des jüdischen Dachverbands in Frankreich, Yonathan Arfi, hatte dem Abgeordneten zuvor vorgeworfen, israelische Sportler damit „zur Zielscheibe zu machen“. Er erinnerte an den Anschlag palästinensischer Extremisten bei den Olympischen Spielen in München, bei denen elf Israelis und ein deutscher Polizist getötet worden waren.

Debatte über Teilnahme israelischer Sportlerinnen und Sportler

Die Olympischen Spiele beginnen am Freitag mit einer gigantischen Eröffnungsfeier. Für die Sicherheit sind täglich im Durchschnitt 35.000 Polizisten und Gendarmen im Einsatz sowie 18.000 französische Militärangehörige.

Bei den im Vorfeld vorgenommenen Sicherheitsüberprüfungen wurden 4355 Menschen von den Spielen ausgeschlossen, wie der französische Innenminister Gérald Darmanin am Sonntag dem Sender France 2 sagte. Insgesamt habe es mehr als eine Million behördliche Überprüfungen gegeben. Das entspreche der Zielsetzung, die vor einem Jahr ausgegeben worden sei.

Überprüft wurden demnach all jene, die in diesem Sommer in irgendeiner Weise an den Olympischen Spielen beteiligt sind - also etwa Athleten, Trainer, Journalisten, Freiwillige, Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste und sogar Anwohner.

880 Menschen wurden wegen des Verdachts der ausländischen Einflussnahme ausgeschlossen, 360 wegen bestehender Ausreiseanordnungen und 142 wegen Einträgen in der französischen Gefährderkartei (fiche S), wie das Innenministerium ausführte. Zudem befinden sich unter den Ausgeschlossenen demnach 260 als Islamisten erfasste Menschen, 186 Linksextreme und 96 Rechtsextreme. (afp)