Mit großer Spannung wurde vor allem der zweite Teil der Abschlussfeier der Olympischen Sommerspiele in Paris erwartet. Dabei wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine lange Geduldsprobe gestellt. Am Ende sorgte Hollywood-Star Tom Cruise, der schon seit einigen Tagen in Paris weilt, mit seinem atemberaubenden Auftritt für das Highlight.

Der 62-jährige Schauspieler erschien gegen 23.30 Uhr plötzlich auf dem Dach des tobenden Stadions und seilte sich gekonnt und spektakulär ab. Um die Olympische Fahne in Empfang zu nehmen, musste sich Tom Cruise anschließend einen Weg durch eine inszenierte Menschenmenge bahnen. Dabei wurden auch einige Selfies geschossen. Dann brauste der „Mission Impossible“-Star auf seinem Motorrad davon.

Tom Cruise springt plötzlich von Stadiondach bei Abschlussfeier der Olympischen Spiele in Paris

Anschließend wurden verschiedene Videos-Sequenzen abgespielt, in denen Tom Cruise in gefährlichen Situationen, wie z.B. beim Fallschirmspringen, in Aktion zu sehen war. Die Olympische Flagge ist immer mit im Bild.

Irgendwann endete das Video am Strand von Los Angeles, wo 2028 die nächsten Olympischen Spiele stattfinden werden. Die US-Rockband Red Hot Chili Peppers legten dann live los, Billie Eilish folgte. Und das alles vor tobenden Fans. Zu guter Letzt dürfen auch Snoop Dogg und Dr. Dre mitmachen.

Es ging dann zurück nach Paris, wo Schwimm-Olympiasieger Léon Marchand das Olympische Feuer ins Stadion trug. Kurz darauf erlischt das Feuer.

Olympia: Paris sagt „Adieu“ – Los Angeles sagt „Hi“

Vorher wurde in Paris mit einem Fahnenmeer, einer Karaoke-Party und letzten Medaillenauszeichnungen der Abschluss der Olympischen Sommerspiele 2024 gefeiert. Die vielen tausend Sportlerinnen und Sportler zogen am Sonntagabend - angeführt von ihren Fahnenträgern - ins Stade de France.

Die deutsche Flagge wurde von der Triathletin Laura Lindemann und dem Kanuten Max Rendschmid getragen, die beide Gold gewonnen hatten. An den Olympischen Spielen in der französischen Hauptstadt hatten rund 10.500 Athleten aus 203 Ländern teilgenommen.

TV-Zuschauer reagierten enttäuscht auf Olympia-Abschlussfeier in Paris

Die Zuschauer an den TV-Geräten in Deutschland waren überwiegend nicht gerade begeistert von der Olympia-Schlussfeier. Nach der spektakulären Eröffnungsfeier lag die Messlatte sehr hoch. In den sozialen Netzwerken machte sich aber Kritik breit. Auch die ZDF-Kommentatoren kamen dabei nicht gut weg.

Die Sängerin Zaho de Sagazan eröffnete mit dem französischen Chanson „Sous le ciel de Paris“ (Unter dem Himmel von Paris) das kulturelle Programm der Feier. Der umjubelte französische Schwimmer Léon Marchand nahm die Olympische Flamme in einer Laterne entgegen und trug sie ins Stade de France.

Dort heizte unter anderem die französische Band Phoenix dem Publikum ein. Sie spielten ihren Welthit „Lisztomania“. Ein fliegendes Klavier mit dem Künstler Alain Roche gehörte zu den Highlights. Außerdem gab es eine Zeitreise durch die olympische Geschichte mit vielen skurrilen Erscheinungen auf der Bühne.

Abschlussfeier in Paris: Emotionale Rede von Tony Estanguet – Thomas Bach scheiert mit Wortspiel

Tony Estanguet, der Organisationschef, hielt zwischendurch noch eine hochemotionale Rede. „Noch nie gab es bei den Olympischen Spielen so viele Heiratsanträge, wie in diesem Jahr“, erwähnte er während seiner Ansprache. Die Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion jubelten.

Anschließend ergriff auch IOC-Präsident Thomas Bach das Wort. Der deutsche Fecht-Olympiasieger, der demnächst nach acht Jahren aus dem Amt scheidet, feierte ebenfalls die Spiele. Zum letzten Mal hielt er die Schlussworte. „Die Olympischen Spiele Paris 2024 waren die Olympischen Spiele einer neuen Ära“, sagte der 70-Jährige und bedankte sich bei den Gastgebern. „Liebe französische Freunde, ihr habt euch in die Olympischen Spiele verliebt. Und wir haben uns in euch alle verliebt.“

Olaf Bach scheitert mit Seine-Wortspiel

Thomas Bach brachte das Publikum aber auch ein wenig gegen sich auf. In seiner Rede verwendete er den Pariser Fluss Seine in einem Wortspiel. Das kam beim französischen Publikum nicht so gut an. Die Verschmutzung der Seine sorgte während der Spiele in Paris immer wieder für negative Schlagzeilen.

Während die Olympia-Eröffnung bei strömendem Regen stattgefunden hatte, fand die Abschlussfeier bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius statt. (mbr/afp)