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Schwimmen in der Seine„Habe richtig Panik bekommen“ – Triathleten klagen bei Olympia

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Triathletinnen steigen am Mittwoch (31. Juli) nach dem Schwimmen aus dem Wasser der Seine. Die Strömung war stark.

Triathletinnen steigen am Mittwoch (31. Juli) nach dem Schwimmen aus dem Wasser der Seine. Die Strömung war stark.

Die Seine war am Mittwoch sauber, so dass die Triathlon-Wettbewerbe endlich starten konnten. Probleme machte der Fluss aber dennoch.

Die Triathleten waren bei den olympischen Spielen in Paris nicht zu beneiden: Aufgrund der zu hohen Schadstoffwerte der Seine mussten die Wettbewerbe auf Mittwoch (31. Juli) verschoben werden. Als die Sportlerinnen und Sportler dann am Morgen schließlich starten konnten – erst die Frauen, danach die Männer – machte vielen dann bei der ersten Disziplin dennoch der Fluss zu schaffen und sorgte dafür, dass sie nicht mit den Ergebnissen zufrieden sein können.

Während die Konzentration von Kolibakterien am frühen Mittwochmorgen endlich innerhalb der Grenzwerte lag und das tagelange nervenzehrende Warten bei Olympia ein Ende hatte, erwies sich die Seine aufgrund der starken Strömung als sehr schwer zu schwimmen. Die Gegenströmung, die auf zwei Bahnen zu bewältigen war, nannte der deutsche Triathlon-Bundestrainer Thomas Möller „grenzwertig“. Athletinnen und Athleten berichteten, dass es an der Wendeboje sogar zu ruppigen Szenen zwischen den Schwimmern gekommen sei. „Es war eine ziemliche Schlägerei“, so Lisa Tertsch, die Neunte wurde. Beste Deutsche wurde Laura Lindemann auf Rang acht.

Deutsche Triathletinnen stürzen mit dem Rad

Trotz des schwierigen Schwimmens wäre für die beiden Deutschen mehr drin gewesen: Zunächst hervorragend positioniert, stürzten sowohl Lindemann als auch Tertsch mit dem Rad auf den nassen Pariser Straßen. „Ich bin super enttäuscht“, so Lindemann.

Bei den Männern landete Tim Hellwig als bester Deutscher auf Platz 18. Er beklagte die Verschiebung des Wettbewerbs, die ihn um eine ganze Nacht Schlaf gebracht habe, denn das für Dienstagmorgen geplante Rennen war erst vier Stunden vor dem Start abgesagt worden.

„Panik“ im Wasser bei Österreicherin

Während die deutschen Triathletinnen „nur“ von wüsten Szenen im Wasser sprachen, erging es den österreichischen Kolleginnen schlechter. Lisa Perterer, die am Ende 50. wurde, sprach von heftigen Erlebnissen: „Besonders bei den roten Bojen war es brutal mit der Strömung. Ich habe richtig Panik bekommen“, berichtete sie laut „Kronen-Zeitung“. „Ich habe hundertmal ans Aufgeben gedacht, mich dann aber durchgekämpft.“

Auch ihre Teamkollegin Julia Hauser, die 32. wurde, sagte, die Strömung sei extrem stark gewesen, sie sei immer wieder zur Seite gedrängt worden.

Dennoch berichten alle Sportlerinnen und Sportler von toller Stimmung und großer Unterstützung des Publikums in Paris. Die Triathleten drehten zwei Runden über 750 m in der Seine im Schatten des Eiffelturms. Mit dem Rad und in Laufschuhen passierten sie die Champs-Elysees und andere Sehenswürdigkeiten.