Otto-Hahn-SchulenTrotz vier Jahren Bauzeit – Einzug in neue Klassen verzögert sich
- Gebaut wird an der Saaler Mühle bereits seit über vier Jahren. Doch die Sanierung der Schulen zieht sich in die Länge.
- Was genau die Verzögerung bewirkt, war im Bergisch Gladbacher Umweltausschuss nicht zu erfahren.
- Der verschobene Wiedereinzug in die Otto-Hahn-Schulen hat aber auch Konsequenzen für die Bauarbeiten an anderen Schulen der Stadt.
Bergisch Gladbach – Die Stadt wirft den Zeitplan für die Sanierung der beiden Otto-Hahn-Schulen (Gymnasium und Realschule) über Bord: Ein Einzug in die neuen Klassenräume gelingt in diesem Jahr nicht mehr. Weil sich die Stadt in intensiven Gesprächen mit Handwerkern und Bauunternehmung befindet, kann aktuell kein konkreter Termin benannt werden.
Eigentlich war fest vorgesehen, Ende Oktober, Anfang November nach vierjähriger Sanierungsdauer die neuen Räume in Besitz zu nehmen. „Das wird nicht mehr in diesem Jahr gelingen“, informierte Christian Nollen die verdutzten Mitglieder des Gladbacher Umweltausschusses am Dienstagabend.
Schulen vorab informiert
Die Schulleitungen und die Schüler seien vorab über die Verzögerung unterrichtet worden. Nollen, der im Rathaus die Grün-Abteilung leitet, hatte die undankbare Aufgabe des Überbringers der schlechten Nachricht übernehmen müssen.
Bernd Martmann, der für den Schulbau zuständige Co-Dezernent, hatte sich am Tag der Ausschusssitzung kurzfristig krankgemeldet. In den nächsten Wochen sollen konkrete Zeitangaben an die Fraktionen gehen.
Im Umweltausschuss baten Politiker eindringlich darum, zeitnah unterrichtet zu werden. Das sagte die Verwaltung zu. Grund für die zurückhaltende Informationspolitik ist offenbar, dass die Gespräche mit den Bauunternehmen noch nicht abgeschlossen sind.
Nach über vierjähriger Bauzeit war dem ersten Bauzeitenplan zufolge ein Bezug nach den Sommerferien 2019 geplant gewesen. Kurzfristig hatte im Frühjahr der Generalplaner eine erste Verzögerung gemeldet und über einen Starttermin nach den Herbstferien berichtet.
Die zweite Verschiebung katapultiert den Umzug ins nächste Jahr. Unterrichtsfreie Zeit ist für den Einzug nicht zwingend erforderlich. Raumzellen und neue Gebäude könnten zwei Wochen parallel genutzt werden, erklärt Karl Josef Sulski, Schulleiter des Otto-Hahn-Gymnasiums.
Umzug nicht zwingend in den Ferien
Auf die Ferienzeit sei man deshalb nicht angewiesen. Die Abläufe im Containerdorf seien eingespielt, die Verschiebung als solche sei kein Drama für die Schüler und für die Lehrer.
Bereits 2015 Probleme
Eine Verzögerung im Bauablauf hatte es bereits im Jahr 2015 gegeben. Der nach europaweiter Ausschreibung gefundene Abrissunternehmer hatte die Arbeiten nicht ausführen können. Daraufhin war der dritte Bieter zum Zuge gekommen.
Folge war eine Verzögerung im Bauablauf um etwa drei bis vier Monate. Im Juni 2015 waren die Sanierungsarbeiten am Schulzentrum begonnen worden.
Die Baukosten sind während der Sanierungsdauer um etwa zehn Prozent nach oben geklettert. Von zunächst 27,4 Millionen Euro gingen die geplanten Kosten auf jetzt 31,4 Millionen Euro nach oben. (cbt)
Die Schulgemeinde könne natürlich erst einziehen, wenn die neuen Räume fertiggestellt seien. Deshalb sei das Verständnis groß, dass die Stadt den bisherigen Termin nach hinten verschiebe. Im Verlauf der Schuljahres 2019/2020 werde es soweit sein, sagt Sulski.
Die Zusammenarbeit mit der Stadt sei in den vergangenen Jahren von gegenseitigem Vertrauen geprägt. „Wir sind schon vor einiger Zeit über die Bauverzögerung von der Stadt informiert worden“, sagt der Schulleiter. Jetzt etwas über Knie brechen zu wollen, mache keinen Sinn.
Erst wenn alle Arbeiten abgeschlossen seien, werde der Umzug angegangen. „Das kann durchaus auch bei laufendem Schulbetrieb stattfinden.“
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Mit rund 31 Millionen Euro an Kosten kalkuliert die Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung für die Sanierung des Otto-Hahn-Gymnasiums und der Otto-Hahn-Realschule. Für rund 1600 Schüler ist das Otto-Hahn-Schulzentrum an der Saaler Mühle der gemeinsame Unterrichtsort.
Verzögerungen auch für andere Schulen
Folgen hat die Verzögerung auch für das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Bergisch Gladbach. Hier steht die nächste Generalsanierung mit Teilneubau an. 24,8 Millionen Euro investiert die Stadt. Die Unterrichtscontainer, die noch am Standort Otto-Hahn in Bensberg stehen, müssen vor Baubeginn versetzt werden.
Das ist noch nicht geschehen. Die dreijährige Bauzeit sollte in diesen Monaten beginnen, so der Plan der Stadt. Auch der Neubau der Gemeinschaftsgrundschule an der Karl-Philipp-Straße in Bensberg ist abhängig von den am Otto-Hahn-Schulzentrum benötigten Unterrichtscontainern. Hier steht allerdings noch der politische Maßnahmenbeschluss aus.