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Model-Versprechen als KöderEx-Abercrombie-Chef Mike Jeffries wegen Sexhandels angeklagt

Lesezeit 2 Minuten
Mike Jeffries, ehemaliger CEO von Abercrombie & Fitch

Mike Jeffries, ehemaliger CEO von Abercrombie & Fitch

Jeffries und seine Partner sollen Models systematisch zu Sexpartys in den USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Marokko geschickt haben.

Der frühere Chef des US-Modekonzerns Abercrombie & Fitch, Mike Jeffries, ist verhaftet und wegen Sexhandels mit männlichen Models angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft in New York am Dienstag mitteilte, werden der ehemalige Vorstandsvorsitzende, sein Partner Matthew Smith und ihr Vermittler James Jacobson beschuldigt, ein System organisiert zu haben, bei dem die Models zu Sexpartys rund um die Welt geschickt wurden.

Mike Jeffries: Millionen für Sexparty-Infrastruktur

Laut Anklage wurden die Models für die Partys zu den Häusern von Jeffries und Jacobson gebracht sowie zu Orten in Großbritannien, Frankreich, Italien und Marokko. Mehrfach sei die körperliche Unversehrtheit dieser Männer verletzt worden, indem sie „invasiven sexuellen und gewalttätigen Kontakten“ ausgesetzt gewesen seien, sagte der Staatsanwalt Breon Peace.

Die Angeklagten hätten Millionen von Dollar ausgegeben, um die Infrastruktur für die Sexpartys zu unterhalten und das Ganze geheimzuhalten. Dabei habe das Trio „Gewalt, Betrug und Nötigung“ eingesetzt, auch „um diese Männer zu ihrer eigenen sexuellen Befriedigung zu vermitteln“, sagte Peace.

Sie hätten die Männer in dem Glauben gelassen, „dass die Teilnahme an diesen Sex-Events ihnen die Möglichkeit eröffnete, bei Abercrombie zu modeln“. In der Anklage werden 15 anonyme Opfer erwähnt, doch könnte das Ausmaß der Straftaten nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft noch weitaus größer sein.

Abercrombie & Fitch: „Null Toleranz für Missbrauch, Belästigung oder Diskriminierung“

Abercrombie & Fitch hatte zuvor zu den Vorwürfen erklärt, das Unternehmen habe „null Toleranz für Missbrauch, Belästigung oder Diskriminierung jeglicher Art“. Der heute 80 Jahre alte Jeffries hatte Abercrombie im Jahr 2014 laut Geschäftsunterlagen mit einem goldenen Handschlag über 25 Millionen Dollar verlassen.

Das 1892 gegründete Modeunternehmen war bei Schülern und Studenten in den USA lange eine angesagte Marke. Jeffries hatte die Geschäfte seit 1992 geführt, musste aber schließlich wegen schlechter Umsätze gehen. (afp)