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Fast 380 Menschen an BordAirbus A350 brennt nach Kollision völlig aus – Radardaten geben Rätsel auf

Lesezeit 3 Minuten
Ein Airbus A350 steht am Flughafen Tokio-Haneda in Flammen. Das Flugzeug mit fast 380 Menschen an Bord raste mit hoher Geschwindigkeit in ein Flugzeug der japanischen Küstenwache. Fünf der Insassen kamen dabei ums Leben.

Der Airbus A350 der japanischen Fluggesellschaft Japan Airlines ist nach der Kollision mit einem Flugzeug der Küstenwache am Flughafen Tokio völlig ausgebrannt. An Bord waren fast 380 Menschen.

Bei einer verheerenden Kollision in Tokio kamen fünf Menschen ums Leben. Der Airbus A350 fiel dabei offenbar einem fatalen Fehler zum Opfer.

Nach der verheerenden Kollision zwischen einem Airbus A350 der Fluggesellschaft Japan Airlines und einem Flugzeug der japanischen Küstenwache geben die Radardaten beider Maschinen erste Hinweise auf die Ursache der Katastrophe. Der Airbus A350 brannte am Flughafen Tokio-Haneda komplett aus, nachdem die fast 380 Menschen an Bord evakuiert worden waren.

Flug JL-516 war im Landeanflug auf den Flughafen Tokio-Haneda, als der Airbus A350 auf dem fünftgrößten Flughafen der Welt plötzlich in Flammen aufging. Das Flugzeug war zum Zeitpunkt der Kollision mehr als 220 km/h schnell, der Tower in Tokio konnte den verheerenden Zusammenstoß nicht mehr verhindern. Das Flugzeug der japanischen Küstenwache war offenbar nicht auf dem Radar zu sehen.

Airbus A350 geht in Flammen auf – erste Radardaten nach Kollision am Flughafen Tokio veröffentlicht

Das Flugzeug der japanischen Küstenwache, eine DHC-8 vom kanadischen Flugzeughersteller Bombardier, stand offenbar auf der Landebahn, als der Airbus A350 heranrauschte. Fünf Insassen kamen bei der Kollision ums Leben, der Pilot wurde lebensgefährlich verletzt und konnte sich aus dem Cockpit retten.

Laut japanischen Medienberichten sollte das Flugzeug Hilfsgüter in die Präfektur Ishikawa bringen, wo sich am Neujahrstag auf der Noto-Halbinsel ein schweres Erdbeben ereignet hatte. Um 8:47 Uhr und 32 Sekunden treffen sich die letzte gesendete Position der DHC-8 und des Airbus A350 – danach pausiert die Übertragung plötzlich.

Katastrophe mit Airbus A350 – Radarübertragung bricht nach Zusammenstoß plötzlich ab

Der Airbus A350 verfügte über einen modernen Transponder vom Typ ADS-B, der eine Minute nach der Kollision die neue Position des ausbrennenden Passagierflugzeugs sendete. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Parallel wurden die 367 Passagiere und zwölf Crewmitglieder evakuiert, Videos von der Rettungsaktion gingen in den sozialen Medien viral.

Die DHC-8 war allerdings nicht entsprechend ausgestattet, die Position kurz vor dem Zusammenstoß wurde nicht in der Frequenz geteilt wie die des Airbus A350. Es ist also möglich, dass die Crew des Airbus A350 das kleinere Flugzeug der japanischen Küstenwache auf dem Radar gar nicht registrierte. Der Zusammenstoß erfolgte nur drei Minuten nach der Freigabe zur Landung.

Japan Airlines: Airbus A350 kollidiert mit Flugzeug der japanischen Küstenwache – fünf Insassen tot

Der Airbus A350 von Japan Airlines war nur zwei Jahre in Betrieb und wurde vor allem bei Inlandsflügen mit hoher Auslastung zwischen Sapporo, Tokio oder Fukuoka eingesetzt. Es ist der erste Airbus A350, der in der Geschichte des Flugzeugmodells völlig ausgebrannt und damit zerstört ist.

Kurz dahinter befand sich eine Boeing 737 von Japan Airlines, der auf einer Höhe von 350 Metern die Landung abbrach und zum Flughafen Tokio-Narita umgeleitet wurde. Durch den Zusammenstoß wurde das Rollfeld in Haneda gesperrt, zahlreiche Flüge mussten umgeleitet werden oder hatten mehrere Stunden Verspätung.

Katastrophe in Tokio: Radardaten zeigen letzte Sekunden von Airbus A350 vor Zusammenstoß

Die japanische Flugverkehrskontrolle hat eine Untersuchung angekündigt. Die Sicht war bei der Landung am Dienstagabend japanischer Zeit hervorragend, die Piloten konnten an einem wolkenlosen Himmel mehr als neun Kilometer weit sein. Warum es zur Kollision kam, ist daher umso rätselhafter. Wahrscheinlich ist, dass durch das weniger regelmäßige Signal der DHC-8 die Gefahr einer Kollision nicht rechtzeitig erkannt wurde.

„Wir sind wohlbehalten nach Hause gekommen. Kinder und Familie haben diesen emotionalen Stress erstaunlich gut ertragen. Es tut mir so leid, das mit der Besatzung der Küstenwache zu hören. [...]“, schrieb Passagier William Manzione auf der Plattform X, vormals Twitter. Manzione hatte zuvor Bilder von der Evakuierung des Flugzeugs geteilt. Passagiere und Luftfahrtexperten hatten zuvor die Arbeit der Crew von Japan Airlines gelobt. (shh)