Die Schwedin war wegen Störung der öffentlichen Ordnung angeklagt worden. Sie soll sich geweigert haben, Auflagen der Polizei zu befolgen.
Prozess in LondonGreta Thunberg plädiert vor Gericht auf unschuldig
Greta Thunberg hat bei einem Gerichtsprozess in London am Mittwoch auf unschuldig plädiert. Die schwedische Klimaaktivistin muss sich dort wegen Störung der öffentlichen Ordnung verantworten, weil sie bei einer Protestaktion den Anweisungen der Polizei nicht gefolgt sein soll. Die Anhörung endete bereits nach weniger als einer Stunde. Der eigentliche Prozessbeginn wurde auf den 1. Februar festgelegt.
Thunberg war zuvor umringt von Reportern und Kameras am Gerichtsgebäude in London eingetroffen. Zu Beginn der Anhörung gab sie ihren Namen und ihr Geburtsdatum an. Ihr Anwalt hatte beantragt, dass sie ihre Adresse in Schweden wegen Drohungen nicht angeben musste.
Thunberg war Mitte Oktober in London vorübergehend festgenommen worden, weil sie und andere Klimaaktivisten sich während eines Protests geweigert haben sollen, eine Straße freizugeben und stattdessen auf dem Gehsteig zu demonstrieren. Thunberg hatte kurz nach ihrer Festnahme erneut in London demonstriert, im Finanzviertel Canary Wharf.
Nach Demonstration: Greta Thunberg und 25 weitere Menschen angeklagt
Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich am Mittwoch ein gutes Dutzend Demonstrantinnen und Demonstranten von Greenpeace und der Gruppe Fossil Free London versammelt. Sie forderten ein Ende der Ausbeutung von fossilen Energieträgern. Auf Plakaten stand zum Beispiel „Make Polluters Pay“ (übersetzt etwa: „Lasst die Umweltverschmutzer zahlen“).
Thunberg war zuletzt auch wegen ihrer Position im Nahostkonflikt in die Diskussion geraten. Sie hatte sich bei einer Klimademonstration von Fridays for Future in Amsterdam mit einem Palästinensertuch gezeigt und betont, die Klimabewegung müsse die Stimmen der Unterdrückten unterstützen. Ein anderer Teilnehmer war auf die Bühne gesprungen und hatte gerufen: „Ich bin für eine Klimademonstration hierhergekommen, nicht, um politische Ansichten zu hören.“ In London war davon zunächst nichts zu spüren. Auf die Frage eines Reporters, ob sie ihrer Sache durch die Unterstützung für Palästina geschadet habe, antwortete sie in London nicht. (dpa)