Deutsche HochstaplerinAnna Sorokin aus Gefängnis entlassen – Netflix beißt an
New York/Köln – Nach nur zwei Jahren Haft ist Anna Sorokin in den USA am Donnerstag aus dem Gefängnis entlassen worden, wie deutsche und amerikanische Medien übereinstimmend berichten. Wegen guter Führung und unter Berücksichtigung ihrer Untersuchungshaft muss die verurteilte Hochstaplerin ihre Haftstrafe von 4 bis 12 Jahren nicht komplett absitzen, schreibt das Portal „Insider“.
Startkapital für einen Neustart soll die 30-Jährige bereits erhalten haben. Laut dem Portal erhielt Sorokin vom TV-Streamingdienst „Netflix“ rund 260.000 Euro für die Rechte an ihrer Story gleich nach ihrer Freilassung. Mit dem Geld habe sie angeblich erste Schulden beglichen.
Anna Sorokin schreibt Tagebuch im Internet
Niemand geringeres als die Produzentin Shonda Rhimes, die mit „Grey’s Anatomy“ einen Welterfolg landete, soll die Lügengeschichten der deutschen Betrügerin in einer Serie mit dem Titel „Inventing Anna“ auf den Bildschirm bringen.
Bereits während ihrer Zeit im Gefängnis rührte Sorokin für ihre Lebensgeschichte ordentlich die Werbetrommel. Sie veröffentlichte auf ihrer Website ein Tagebuch über das Leben im Knast. Auch auf Instagram und Twitter ist sie ebenfalls sehr aktiv.
Der Fall hatte 2019 international für Aufsehen gesorgt. Der Anklage zufolge hatte Sorokin sich 2016 und 2017 unter Manhattans Schickeria gemischt und war dort unter dem Pseudonym Anna Delvey aufgetreten. Dabei stellte sie sich als schwerreiche Millionenerbin mit Treuhandfonds im Rücken dar und gewann schnell das Vertrauen kaufkräftiger Bekannter.
Anna Sorokin in Eschweiler bei Aachen aufgewachsen
Ursprünglich kommt die Frau aus Russland, im Alter von 16 Jahren war sie nach Deutschland gezogen, wo sie in Eschweiler bei Aachen zur Schule ging. Nach ihrem Abitur zog es sie in die Weltmetropole New York an der Ostküste der USA.
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Berichten zufolge nutzte Sorokin ihr selbstsicheres Auftreten mit Lügen und gefälschten Dokumenten, um ihre neuen Bekannten sowie Hotels, Restaurants und Banken reihenweise hinters Licht zu führen. Die Staatsanwaltschaft sprach während des Prozesses von einem „kalkulierten System, um ihren Opfern ein Gefühl von Sicherheit zu geben“. (mbr/dpa)