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Ansteckende KrankheitAcht Tote durch Marburg-Virus in Tansania bestätigt

Lesezeit 2 Minuten
Der Blick auf den Eingang zum Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.

Der Blick auf den Eingang zum Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.

In Tansania gibt es offenbar acht Tote durch das Marburg-Virus. Die WHO warnt vor weiteren Risiken in der Region.

Etwa einen Monat nach dem Ende des Marburg-Virus-Ausbruchs in Ruanda gibt es nun in Tansania erste Verdachtsfälle. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind neun Menschen erkrankt, von denen acht bereits verstorben sind. Das Marburg-Virus gehört zu den gefährlichsten bekannten Krankheitserregern.

Flughunde könnten Virus-Träger sein

Der Ursprung des Ausbruchs ist noch unklar, jedoch wird vermutet, dass Flughunde das Virus übertragen haben könnten.

Ein Flughund hängt mit ausgebreiteten Flügeln an einem Palmzweig.

Es wird vermutet, dass Flughunde das Virus übertragen haben könnten.

Ähnlich wie bei der Corona-Pandemie, in der die Fledermaus als potenzieller Überträger des Virus in den Fokus rückte, gibt es auch bei den Flughunden Bedenken, dass sie eine vergleichbare Rolle bei der Verbreitung von Krankheiten wie dem Marburg-Virus spielen könnten.

Diese Tiere, die als „natürliche Reservoirs“ für gefährliche Viren gelten, hatten bereits in der Vergangenheit eine zentrale Rolle bei der Ausbreitung von Ebola gespielt. Ihre Fähigkeit, gewisse Erreger zu beherbergen, ohne selbst zu erkranken, macht sie zu einem besorgniserregenden Faktor für die Übertragung auf den Menschen, besonders in Regionen, wo der Kontakt zu diesen Tieren durch Jagd und Konsum häufiger ist.

Die Flughunde (Megachiroptera) gelten als „natürliche Reservoirs“ für die Viren, da sie gewisse Erreger beherbergen können, ohne selbst zu erkranken. Besonders in Regionen, in denen Flughunde als Delikatesse gehandelt und konsumiert werden, stellt dies ein großes Risiko dar.

Symptome des Marburg-Virus

Die Infizierten litten unter hohem Fieber, Durchfall, blutigem Erbrechen und starker Schwäche. Im späteren Verlauf kam es zu schweren inneren Blutungen. Die WHO geht davon aus, dass weitere Menschen infiziert sein könnten, da die Krankheit ansteckend ist.

WHO stuft Risiko des Marburg-Virus als gering ein

Das Marburg-Virus wird hauptsächlich durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten von erkrankten Personen übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist nicht möglich. Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei und 21 Tagen. Während die WHO das globale Risiko derzeit als gering einstuft, stellt sie fest, dass es potenzielle Gefahren für benachbarte Länder gibt, da die betroffene Region ein wichtiger Transitknotenpunkt ist.

Vergangene Marburg-Virus-Ausbrüche

Seit 1967 gab es in Deutschland keinen Marburg-Ausbruch. Der Virus wurde damals in der Stadt nach einer Infektion von Laborangestellten entdeckt. Seitdem gab es sporadische Ausbrüche in anderen Regionen, darunter Tansania und Äquatorialguinea im Jahr 2023.

Die Kontaktverfolgung der WHO

Die WHO hat mittlerweile Proben von zwei Patienten in Tansania entnommen, die derzeit untersucht werden. Zudem wurden Kontaktpersonen der Infizierten identifiziert, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern. (dpa/hn)