Köln – Kaum hatte Youtuber Rezo ausgesprochen, meldete sich bereits Attila Hildmann zu Wort. Als Reaktion auf ein Video, in dem Rezo den transparenten und verantwortungsvollen Umgang mit Quellen fordert, die Presse ermahnt und Verschwörungstheoretiker wie Attila Hildmann und Ken Jebsen kritisiert, postete der ehemalige Kochbuchautor ein Video, in dem er sich vor allem mit sexistischen und in Teilen homophob anmutenden Kommentaren an Rezo wendet und sich gegen das Label Verschwörungstheoretiker wehrt – bevor er erneut eine haltlose Theorie in die Welt setzt.

Rezo, der 2019 weit über Youtube hinaus Bekanntheit mit seinem Video „Die Zerstörung der CDU“ erlangte, hatte am Sonntag mit einem neuen Video nachgelegt. In „Die Zerstörung der Presse“, ebenso überspitzt betitelt wie der berühmte Vorgänger-Clip, setzt Rezo sich ausführlich mit Methoden von Verbreitern von Verschwörungstheorien auseinander – und klärt darüber auf, wie Journalisten und Medien diesen vereinzelt in die Hände spielen. Dabei geht es Rezo nicht darum, die Presse „zu zerstören“, sondern darum, Pressevertreter zu mehr Achtsamkeit und Gewissenhaftigkeit aufzurufen, um das Vertrauen von Lesern nicht zu verspielen. Für sein 60-minütiges Video stellt der Youtuber ein Dokument mit rund 250 Quellen bereit.

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Hildmann, der einst mit Kochbüchern und veganen Lebensmitteln bekannt wurde und seit Wochen mit kruden Verschwörungstheorien auf sich aufmerksam macht, fühlte sich seinerseits durch das Video angesprochen und entgegnete mit einer 20-Minuten-Rede, in der er Rezo wiederholt zu beleidigen versucht, indem er ihn, „ein Mädchen“ nennt und ihm romantische Absichten unterstellt. Zwischen dem Wiederholen diverser und zigfach widerlegter Thesen zu einer neuen Weltordnung, Gates und der Regierung, spinnt Hildmann eine neue Theorie zusammen und wirft Rezo immer wieder vor, von „Bertelsmann“ gekauft worden zu sein. Zur Erklärung: Rezo war einst, wie bei großen Youtubern üblich, bei einer Influencer Agentur unter Vertrag. Die Agentur schloss sich Anfang 2020 mit dem Bertelsmann-Unternehmen Divimove zusammen. Was Hildmann nicht zu wissen scheint: Rezo wechselte bereits im Januar zu einem anderen Künstler-Management.

Attila Hildmann: Produkte aus dem Sortiment genommen

Rezo folgen allein auf seinem Kanal „Rezo ja lol ey“ bei Youtube mehr als 1,3 Millionen Menschen. Er ist unter anderem Träger des Nannenpreises und Autor einer Kolumne bei „Die Zeit“, in der er sich auch immer wieder kritisch mit etablierten Medien und ihren Mechanismen auseinander setzt.

Hildmann vertreibt vegane Lebensmittel und Energydrinks, die mittlerweile von zahlreichen Unternehmen aus dem Sortiment verbannt wurden, betreibt einen Imbiss in Berlin und teilt seine Gedanken in einer öffentlichen Telegram-Gruppe. (ken)