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Auch über Köln zu sehenViele Tausend Kraniche ziehen in den Süden

Lesezeit 2 Minuten
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Kraniche fliegen in Keilform (Symbolbild). 

Köln – Trompetenartige Rufe hoch oben am Himmel: Kraniche zieht es wieder zu ihren wärmeren Winterquartieren in Südfrankreich, Spanien und Nordafrika. Nordrhein-Westfalen liegt ebenso wie Hessen und Rheinland-Pfalz auf einer Hauptroute der Zugvögel auf dem langen Weg von ihrer Heimat Osteuropa und Skandinavien nach Südwesten.

Während auf der NRW-Route an diesem Wochenende nur wenige Trupps unterwegs waren, herrschte auf der Hessenroute reger Verkehr. Über Köln ließen sich in der vergangene Woche dennoch zahlreiche Vögel hören und sehen.

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Der Gesamtbestand auf dem westlichen Zugweg nach Frankreich und Spanien liegt laut Naturschutzbund Deutschland (Nabu) bei rund 350.000 Kranichen. Bei günstigem Rückenwind aus Nordost können in Hessen wie zeitweise vergangene Woche pro Tag viele Tausend der großen Vögel zu hören sein. „Sie fliegen auch im Dunkeln und orientieren sich an beleuchteten Landmarken und Flüssen“, sagt Experte Rainer Michalski vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu).

Kraniche überwintern teilweise in Norddeutschland

Der Klimawandel sorgt für zeitliche Verschiebungen in der Natur. Laut Michalski gibt es inzwischen die Tendenz, dass ein Teil der Kraniche versucht, in Nordostdeutschland zu überwintern. Bei einem Kälteeinbruch flögen sie dann doch weiter gen Südwesten. Im vergangenen Jahr habe es „die absurde Situation“ gegeben, dass die letzten wegfliegenden Kraniche den ersten Rückkehrern begegnet seien.

Die bis zu 1,30 Meter großen Vögel gelten als Glückssymbole und fliegen hoch am Himmel in auffälligen V-Formationen von 60 bis 200 Tieren, mit erfahrenen und sich abwechselnden Tieren an der Spitze. Viele Vogelfreunde verfolgen das Naturspektakel in beide Richtungen mit Ferngläsern und Kameras. Bleibt ein Wintereinbruch im Februar aus, haben die früh zurückkehrenden Kraniche klare Vorteile beim Gerangel um die besten Brutplätze. (dpa, red)