Stadt unter SchockBürgermeister fordert nach tödlicher Attacke in Bad Oeynhausen „härteste Strafe“

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Trauernde haben Blumen und Kerzen an der Stelle der tödlichen Attacke im Kurpark in Bad Oeynhausen niedergelegt.

Trauernde haben Blumen und Kerzen an der Stelle der tödlichen Attacke im Kurpark in Bad Oeynhausen niedergelegt.

Ein 18-Jähriger soll den 20-Jährigen nach einem Abiball im Kurpark totgeprügelt haben.

Nach dem tödlichen Angriff auf einen 20-Jährigen im Kurpark von Bad Oeynhausen ist die Bestürzung groß. Ein 18-jähriger Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft. Doch das Motiv für die Gewalttat ist weiter unklar. Einige Politikerinnen und Politiker fordern ein hartes Durchgreifen der Justiz.

Mit eindringlichen Worten meldete sich der Bürgermeister von Bad Oeynhausen, Lars Bökenkröger, am Freitag (28. Juni) zu Wort. „Eine hochemotionale Woche liegt hinter unserer Stadt. Viele Bürgerinnen und Bürger sind noch immer fassungslos, haben Fragen, trauern oder sind wütend. So geht es mir auch.“

Polizei sucht nach tödlicher Attacke in Bad Oeynhausen Zeugen

Auch die Polizei hat noch viele Fragen und ruft erneut Zeugen dazu auf, Fotos und Videos zur Verfügung zu stellen, auf denen möglicherweise Hinweise auf die Tat zu sehen sind.

Der 18-jährige Hauptverdächtige äußerte sich bislang noch nicht zum Tatvorwurf Totschlag und gefährliche Körperverletzung, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Laut den bisherigen Ermittlungen ging die Gewalt gegen das Opfer ausschließlich von dem 18-Jährigen aus, der laut Mitteilung syrischer Staatsbürger ist und in Bad Oeynhausen wohnt. Er sei in der Vergangenheit bereits durch Gewalt-, Eigentums- und Betäubungsmittel-Delikte aufgefallen.

Bürgermeister Bökenkröger: „Hoffentlich erhält er seine gerechte und härteste Strafe“

Bürgermeister Bökenkröger zeigte sich unterdessen froh, dass der mutmaßliche Täter gefasst wurde. „Hoffentlich erhält er seine gerechte und härteste Strafe“, erklärte Bökenkröger.

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) forderte ein hartes Durchgreifen. „Dieser Täter muss einer gerechten Strafe zugeführt werden“, so Wüst. Deutschland müsse „besser werden darin, solche Intensivstraftäter, Gewaltstraftäter, die keine deutschen Staatsbürger sind, auch abzuschieben“.

Der Tatverdächtige sei 2016 im Rahmen einer Familienzusammenführung nach Deutschland gekommen, habe zunächst in Pforzheim gelebt und sei im vergangenen Jahr nach Bad Oeynhausen gezogen, berichtete die „Bild“-Zeitung unter Berufung auf den zuständigen Staatsanwalt Christoph Mackel.

Tödliche Attacke in Bad Oeynhausen: Verdächtiger Polizei bekannt

Er sei den Behörden bekannt, aber bislang nicht vorbestraft. „Es gab Ermittlungsverfahren gegen ihn, die aber nie zur Verurteilung geführt haben“, sagte Mackel der „Bild“.

Der stellvertretende SPD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Dirk Wiese sagte der Tageszeitung „Welt“: „Der Täter muss dafür mit aller Härte des Gesetzes zur Rechenschaft gezogen werden.“

An der tödlichen Attacke sollen überdies mindestens drei Deutsche im Alter von 18 Jahren beteiligt gewesen sein. In der Innenstadt von Bad Oeynhausen gab es an dem Samstagabend (22. Juni) eine Schulabschlussfeier und eine Innenstadtparty. Angaben eines Stadtsprechers zufolge sei es sehr voll gewesen. (mit dpa)

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