Vier Tote bei EinsturzDas wissen wir über die deutschen Todesopfer – Bar-Terrasse war illegal

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Feuerwehrleute begutachten nach dem Einsturz das Gebäude des Medusa Beach Club an der Playa de Palma auf Mallorca.

Feuerwehrleute begutachten nach dem Einsturz das Gebäude des Medusa Beach Club an der Playa de Palma auf Mallorca.

Inzwischen ist auch mehr über die deutschen Todesopfer bekannt. Eine Mutter ist unter den Toten.

Immer mehr Details zur Tragödie am Ballermann kommen ans Tageslicht. Die bei dem tödlichen Unfall auf Mallorca eingestürzte Terrassen-Bar wurde ohne Genehmigung betrieben. Es habe keine Lizenz für wirtschaftliche Aktivitäten im ersten Stock des Gebäudes gegeben, sagte der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma de Mallorca, Jaime Martínez Llabrés, am Dienstag (28. Mai) bei einer Pressekonferenz.

Laut dem Bürgermeister verfügten die Betreiber über eine Genehmigung für eine Musik-Bar im Keller des Gebäudes sowie über eine Restaurant-Lizenz für das Erdgeschoss. „Die erste Etage war für keinerlei Aktivität zugelassen, zudem gab es keine Erlaubnis zur Nutzung der Terrasse“, betonte Llabrés.

Unglück auf Mallorca: Barbetreiber besitzt keine Lizenz für Terrasse

Die ersten Ermittlungen hätten ergeben, dass eine zu große Belastung der illegal gebauten und als nicht begehbar eingestuften Terrasse zum Einsturz geführt habe. „Wir gehen davon aus, dass sich zum Unfallzeitpunkt 21 Personen im ersten Stock befanden.“

Rettungsdienste sind nach dem Einsturz eines Gebäudes am Strand von Palma im Einsatz.

Rettungsdienste sind nach dem Einsturz eines Gebäudes am Strand von Palma im Einsatz.

Zwölf niederländische Gäste des Ballermann-Lokals sollen nach ersten Erkenntnissen der Behörden vor dem Unglück Tische zur Terrasse getragen und zusammengestellt haben. Das habe wohl zum plötzlichen Zusammenbruch beigetragen.

Terrasse von Ballermann-Bar plötzlich eingestürzt – Mutter aus Saarland unter den 4 Toten

Das Rathaus wolle der Polizei und der Staatsanwaltschaft die Erkenntnisse zukommen lassen und bei einem möglichen Gerichtsprozess als Nebenkläger auftreten, sagte Martínez. „Gesetze sind da, um befolgt zu werden. Man darf keine illegalen Bauarbeiten machen oder Veranstaltungen ohne Genehmigung.“

Bei dem Unglück kamen zwei deutsche Urlauberinnen und zwei weitere Personen ums Leben. Insgesamt wurden 16 Personen verletzt. Unter den Toten sei auch eine 31-jährige Frau aus dem Saarland, die mit ihrem Mann ohne ihre beiden Kinder offenbar verreist war. Ihr Mann erlitt wohl schwere Kopfverletzungen, überlebte aber den Einsturz. Das berichtet die „Bild“. Bei der anderen Deutschen handele es sich wohl um eine 20 Jahre alte Frau.

Das Unglück hatte sich am vergangenen Donnerstag an der belebten Strandpromenade Calle de Cartago ereignet. Nach Angaben der Rettungskräfte brach der Medusa Beach Club plötzlich in sich zusammen. Die Trümmer begruben vor allem Menschen im Untergeschoss. (mbr/dpa/afp)

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