Verletzt wurde bei den Bränden niemand. Spekuliert wird über einen Zusammenhang mit der Kritik am Ausbau der Berliner Stadtautobahn A100.
„Politische Motivation naheliegend“16 Betonmischer in Berlin in Brand geraten – Staatsschutz ermittelt

Betroffen waren laut Polizei zwei verschiedene Firmengelände, die rund drei Kilometer entfernt voneinander sind.
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In Berlin haben in der Nacht zu Montag 16 Betonmischer in zwei Industriegebieten gebrannt. Weil ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden könne, ermittle der Staatsschutz wegen vorsätzlicher Brandstiftung, sagte ein Polizeisprecher. Spekuliert wird über einen Zusammenhang mit der Kritik am Ausbau der Berliner Stadtautobahn A100.
Berlin-Lichtenberg: Probleme mit der Wasserversorgung
Betroffen waren laut Polizei zwei verschiedene Firmengelände, die rund drei Kilometer entfernt voneinander sind. In mindestens einem Fall handelt es sich offenbar um das Grundstück einer Zementfirma. Zunächst wurde die Feuerwehr um kurz vor 3.00 Uhr nachts zu einem Brand im Bezirk Lichtenberg gerufen. Dort standen sieben Baumaschinen in Flammen. Um 3.15 Uhr wurden die Einsatzkräfte wegen eines weiteren Brandes auf einem Gelände im benachbarten Bezirk Marzahn-Hellersdorf alarmiert. Dort waren laut Polizei neun Fahrzeuge und ein Förderband betroffen.
In Lichtenberg gab es laut Feuerwehr Probleme mit der Wasserversorgung, Schläuche mussten über sehr lange Wegstrecken verlegt werden. Verletzt wurde bei den Bränden niemand, auch Gebäude waren nicht betroffen.
SPD-Sprecher: Politische Motivation naheliegend
„Sicher müssen die Ermittlungsergebnisse erst abgewartet werden, aber es gehört nicht viel Phantasie dazu, dass der Transportbetonstandort von Brandstiftung betroffen war“, erklärte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Matz. „Dass es hierfür eine politische Motivation im Zusammenhang mit dem Bau der A100-Verlängerung gegeben haben könnte, ist ebenfalls naheliegend.“
Es müsse klar sein, dass Entscheidungen über Baumaßnahmen in einem Rechtsstaat die Parlamente und gegebenenfalls Gerichte treffen, so Matz weiter. „Vor Gewalt darf man hingegen nicht zurückweichen.“ Die Verlängerung der Stadtautobahn sorgt in Berlin immer wieder für Proteste. Kritisiert werden unter anderem die hohen Kosten und der nötige Abriss von Gebäuden entlang der Strecke. (afp)