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Nachts um drei UhrGefängnisausbruch von Berliner Clan-Mitglied gescheitert

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Ein Vollzugsbeamter geht in der Zugangsabteilung der Justizvollzugsanstalt Moabit an Zellentüren vorbei.

Ein Vollzugsbeamter geht in der Justizvollzugsanstalt Moabit an Zellentüren vorbei. (Symbolbild)

In Berlin wollten mehrere Personen einen 26-jährigen Häftling aus der Haft befreien.

In Berlin ist in der Nacht zum Mittwoch (20. Dezember) eine dreiste Gefangenenbefreiung eines Clan-Mitglieds gescheitert. Die Polizei und Senatsgesundheitsverwaltung bestätigten inzwischen den Vorfall, nachdem die „Berliner Morgenpost“ und der „Tagesspiegel“ zuerst darüber berichteten.

Mehrere Mitglieder des Berliner Remmo-Clans wollten den Berichten zufolge einen inhaftierten Familienangehörigen aus einem Krankenhaus, in dem psychisch kranke Straffällige untergebracht sind, im Berliner Stadtteil Buch befreien. Bei dem Remmo-Mitglied soll es sich um einen 26-jährigen Mann handeln.

Remmo-Clan scheitert bei Gefangenenbefreiung in Berlin

Mehrere Männer schnitten gegen drei Uhr morgens zunächst ein Loch in den Zaun und näherten sich dann der Zelle. Als sie mit einer Flex versuchten, die Gitterstäbe zu durchtrennen, bemerkte das Sicherheitspersonal den Befreiungsversuch und schritt ein.

Die unbekannten Täter brachen daraufhin die Gefangenenbefreiung ab, stiegen in zwei Autos und flüchteten. Ihr Einbruchswerkzeug ließen sie am Tatort zurück. Von dem Vorfall gibt es Videoaufnahmen.

Berliner Clan: Remmos wollten verurteiltes Familienmitglied befreien

„Dieser Versuch war aufgrund des schnellen und professionellen Eingreifens des Sicherheitspersonals aber nicht erfolgreich“, sagte ein Sprecher der zuständigen Berliner Senatsgesundheitsverwaltung. „Verletzt wurde niemand.“ Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen.

Auch der Häftling scheint von dem Vorhaben seines Clans gewusst zu haben. Nach Angaben der Ermittler wurde das Schloss so manipuliert, dass die Mitarbeiter nicht in die Zelle gelangen konnten. Angeblich steckte eine Nagelfeile von Innen im Türschloss. Nun ist er in einer Isolierzelle untergebracht.

Dreieinhalb Jahre nach dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden verurteilte das Dresdner Landgericht im vergangenen Mai fünf junge Männer aus dem Berliner arabischstämmigen Remmo-Clan zu Haftstrafen von bis zu sechs Jahren und drei Monaten. Die Täter gingen in Revision. (mbr)