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„Wonderwaffel“Düsseldorfer Waffelladen nach PKK-Vorwürfen geschlossen

Lesezeit 2 Minuten
Wonderwaffel_Berlin

Eine Filiale von „Wonderwaffel“ in Berlin

  1. Das Berliner Unternehmen „Wonderwaffel“ hat seine Düsseldorfer Filiale geschlossen.
  2. Der Grund ist ein Video aus der Filiale, auf dem zu hören ist, wie nach dem Anschlag in Ankara PKK-Führer Abdullah Öcalan gefeiert wird.

Köln – Der Laden „Wonderwaffel“ in Düsseldorf wirbt auf Facebook gerne mit Bildern seiner süßen Köstlichkeiten. Zu sehen sind Waffeln mit Obst, reichlich Schokolade und vor allem Waffeln in Herzform. Anhänger der Spezialitäten werden von den Betreibern liebevoll als „WonderZ“ bezeichnet. Auch die Anrede wird stets mit pinkfarbenen Herzen versehen. Doch mit der Harmonie ist es in der Düsseldorfer Filiale einstweilen vorbei. Sie wurde am Dienstagmittag nach einem Eklat geschlossen.

PKK-Führer gefeiert

Auslöser war ein Youtube-Video, das kurz nach dem Terroranschlag im türkischen Ankara am vergangenen Sonntag in der Düsseldorfer „Wonderwaffel“-Filiale aufgenommen worden sein soll. Bei dem Attentat kamen 37 Menschen ums Leben. In der verwackelten Aufnahme ist ein Lied zu hören, das den inhaftieren PKK-Führer Abdullah Öcalan preist. Die türkische Regierung macht die verbotene kurdische Arbeiterpartei für den Anschlag verantwortlich. Während der Aufzeichnung sollen sich der Betreiber der Filiale und einer seiner Mitarbeiter im Laden aufgehalten haben.

Die Leitung des Berliner Franchiseunternehmens reagierte prompt und machte die Düsseldorfer Filiale dicht. Auf ihrer Homepage hat die Firma, die in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen insgesamt 16 Cafés betreibt, eilig Stellung bezogen. „Wie ihr haben wir gestern das Video in der Düsseldorfer Filiale bei Facebook gesehen und waren erschüttert. Wir bedauern den Vorfall - gerade an einem Tag der Trauer wie diesem - und verurteilen das Verhalten unseres Franchisenehmers aufs Schärfste.“ Das Unternehmen will Strafanzeige gegen die Betreiber der Düsseldorfer Filiale erstatten und einen Lizenzentzug prüfen.

Auf Facebook ist unterdessen ein heftiger Streit entbrannt. Den beiden Berliner Geschäftsführern, die einen türkischen Migrationshintergrund haben, wird vorgeworfen, regierungsnahe türkische Organisationen hätten ihr konsequentes Handeln beeinflusst. Auch Morddrohungen sollen ausgesprochen worden sein.