Fast 400 Festnahmen gab es in der Hauptstadt. Ein ganzer Straßenzug wurde zudem zerstört.
„Schlachtfeld“ in BerlinIllegale Kugelbombe in Menschenmenge explodiert – Kind in Lebensgefahr
In Berlin ist die Silvesternacht an vielen Orten eskaliert. Illegale Feuerwerkskörper - mutmaßlich sogenannte Kugelbomben - haben in der Silvesternacht nicht nur große Schäden angerichtet, sondern auch zahlreiche Menschen zum Teil schwer verletzt. Ein Kleinkind erlitt durch eine Kugelbomben-Explosion lebensgefährliche Verletzungen.
Nach Angaben der Feuerwehr wurden in der Belziger Straße im Stadtteil Schöneberg bei einer heftigen Detonation zahlreiche Häuserfassaden schwer beschädigt, Fenster gingen massenhaft zu Bruch.
Kugelbombe zerstört ganzen Straßenzug in Berlin
Die erschreckende Bilanz: 36 Wohnungen seien nun vorerst unbewohnbar und zwei Menschen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. Er sprach von einem „Schlachtfeld“, das der wohl nicht zugelassene Sprengkörper hinterlassen habe. Experten gehen von einer Kugelbombe aus, die wegen ihrer hohen Explosionskraft hierzulande eigentlich nicht für den Allgemeingebrauch zugelassen ist.
Ein solcher illegaler Böller explodierte laut Feuerwehr auch im Bottroper Weg im Stadtteil Tegel, hier inmitten einer Menschenmenge. Acht Menschen wurden nach Angaben des Sprechers verletzt, darunter zwei lebensbedrohlich. Unter den beiden Schwerstverletzten sei auch ein Kleinkind. In Berlin-Neukölln hat ein arabischer Influencer eine Silvesterrakete in ein Kinderzimmer geschossen.
5 Todesopfer durch illegale Böller in Deutschland
In ganz Deutschland sind in der Silvesternacht fünf Menschen durch illegale Böller ums Leben gekommen. Auch in den Niederlanden ist ein Todesopfer durch verbotene Feuerwerkskörper zu beklagen. In Bonn wurde ein Obdachlose von Jugendlichen mit Silvesterraketen attackiert.
In Berlin waren laut Angaben der Senatsverwaltung für Inneres mehr als 1.500 Feuerwehrleute und neben den 1.000 Polizistinnen und Polizisten für den alltäglichen Dienst rund 3.000 zusätzliche Beamte im Einsatz. „Für den weitaus überwiegenden Teil der Berlinerinnen und Berliner und der Gäste war es ein friedliches Silvester“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD).
Dennoch wurden in der Silvesternacht mindestens 390 Menschen festgenommen. 15 Beamte seien verletzt worden, einer von ihnen schwer, so Innensenatorin Spranger. Der schwer verletzte Polizist sei mutmaßlich von einem illegalen Feuerwerkskörper getroffen worden. (mbr/dpa)