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Sie galt als verschollenBouchardon-Büste Jahrzehnte lang als Türstopper benutzt – sie ist Millionen wert

Lesezeit 2 Minuten
Die Büste des Künstlers Edmé Bouchardon zeigt den Politiker John Gordon.

Die Büste des Künstlers Edmé Bouchardon zeigt den Politiker John Gordon.

Die kostbare Büste galt lange als verschollen. Wie das Kunstwerk jetzt wieder aufgetaucht ist, klingt unglaublich.

Es ist eine Geschichte um ein Kunstwerk, die eigentlich kaum zu glauben ist. Die kostbare Büste des französischen Bildhauers Edmé Bouchardon galt lange als verschollen. Jetzt ist sie wieder aufgetaucht. Offenbar wurde sie als „Türstopper“ verwendet.

Der Wert von Kunst wird immer wieder unterschätzt. Der Fall der Bouchardon-Büste verdeutlicht jedoch in geradezu grotesken Ausmaßen, wie sehr ein Kunstwerk verkannt werden kann.

Kostbare Büste stammt aus dem 18. Jahrhundert

Die Büste stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert. Der französische Bildhauer, der zu den bedeutenden Vorreitern des Klassizismus zählt und Meisterwerke wie den Brunnen in der Rue de Grenelle in Paris geschaffen hat, zeigt den verstorbenen Landbesitzer und Politiker John Gordon.

Gordon galt als Gründer von Invergordon, weshalb die Stadt das Kunstwerk 1930 für einen geringen Preis von fünf britischen Pfund erwerben durfte. Die Büste sollte im Rathaus der Stadt ausgestellt werden.

Bouchardon-Büste verschwand aus unerklärlichen Gründen

Doch dazu kam es nie. Stattdessen verschwand die Bouchardon-Büste aus unerklärlichen Gründen. Jahrzente lang galt sie als verschollen. Niemand wusste, was aus ihr geworden war. Ein Umstand, der dem Kunstwerk jedoch eine unglaubliche Wertsteigerung einbrachte.

Die Bouchardon-Büste in nahezu voller Größe.

Die Bouchardon-Büste in nahezu voller Größe.

In einem Industriepark in Schottland tauchte sie schließlich wieder auf. Wie sich herausstellte, soll sie dafür verwendet worden sein, die Tür eines Schuppens offenzuhalten.

Käufer bietet 3 Millionen Euro für Bouchardon-Büste

Die Bouchardon-Büste wurde inzwischen im Louvre in Paris ausgestellt und an das Getty Museum in Los Angeles verliehen. Nach einer öffentlichen Konsultation zu Beginn des Jahres empfahlen Mitglieder eines Ratsausschusses, das Kunstwerk zu verkaufen. Im Vorfeld muss jedoch noch geprüft werden, ob es sich um einen nationalen Schatz handelt. Ein Umstand, der einen Verkauf untersagen würde.

Das Interesse an der Büste ist unterdessen groß. Ein ausländischer Käufer habe das Auktionshaus Sotheby's kontaktiert und ein Angebot von mehr als 2,5 Millionen Pfund (rund 3 Millionen Euro) unterbreitet. Der unbekannte Käufer bot zudem an, eine Replik anfertigen zu lassen, damit die Büste in Invergordon ausgestellt werden könne.