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„Buchenwaldkind“Holocaust-Überlebender Stefan Jerzy Zweig mit 83 Jahren gestorben

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ARCHIV - 29.03.2010, Thüringen, Weimar: Im Archiv der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar betrachtet die Historikerin Sabine Stein eine Aufnahme, die Stefan Jerzy Zweig im April 1945 nach der Befreiung der Kinder im Konzentrationslager Buchenwald zeigt, aufgenommen am 30.03.2010 in Weimar. (zu dpa: ««Buchenwaldkind» Stefan Jerzy Zweig mit 83 Jahren gestorben») Foto: Martin Schutt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Im Archiv der Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar betrachtet die Historikerin Sabine Stein eine Aufnahme, die Stefan Jerzy Zweig im April 1945 nach der Befreiung der Kinder im Konzentrationslager Buchenwald zeigt.

Zweig wurde 1941 in Krakau geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er im jüdischen Ghetto von Warschau und in Zwangsarbeitslagern.

Der durch den Erfolgsroman „Nackt unter Wölfen“ bekannte Holocaust-Überlebende Stefan Jerzy Zweig ist tot. Der Mann, der als Kleinkind im Konzentrationslager Buchenwald von anderen Mithäftlingen vor der Ermordung bewahrt wurde, starb bereits am 6. Februar im Alter von 83 Jahren in Wien, wie die Deutschen Presse-Agentur dpa erfuhr. Zuvor hatte das österreichische Magazin „Profil“ vom Tod des Mannes berichtet, dessen Geschichte als Grundlage für mehrere Bücher und Fernsehfilme diente.

Zweig wurde am 28. Januar 1941 in Krakau geboren. Seine ersten Lebensjahre verbrachte er im jüdischen Ghetto von Warschau und in Zwangsarbeitslagern. Als Zweig drei Jahre alt war, wurde die Familie getrennt. Seine Mutter und Schwester wurden in das KZ Auschwitz in den Tod geschickt. Der kleine Junge und sein Vater wurden nach Buchenwald verschleppt. Dort überlebte Zweig unter der Obhut von politischen Gefangenen.

„Buchenwaldkind“: Zweig wurde durch Bestseller bekannt

Bruno Apitz, selbst ein Buchenwald-Überlebender, setzte dem Jungen und seinen Rettern mit dem Roman „Nackt unter Wölfen“ ein literarisches Denkmal. Das 1958 in der publizierte Buch wurde in der DDR zur Schullektüre und zum Bestseller. Auch wegen der mehrfachen Verfilmung des Romans wurde Zweig als „Buchenwaldkind“ bekannt.

Jahrzehnte später führte die Frage, wie Zweig vor einem Kindertransport in das KZ Auschwitz bewahrt wurde, zu Debatten. Er wurde nämlich im letzten Moment von der Transportliste gestrichen und ein Sinto-Junge namens Willy Blum wurde mit der für Zweig vorgesehenen Listennummer in den Tod geschickt.

Zweig wehrte sich in Prozessen gegen Darstellungen, wonach er sein Leben nur dem Sterben eines anderen verdanke. Historische Forschungen haben mittlerweile ergeben, dass sich Blum kurz vor dem Transport freiwillig gemeldet hatte, um seinen kleinen Bruder nach Auschwitz zu begleiten. (dpa)