Nach Wallraff-EnthüllungenBurger King verliert Vegan-Label deutschlandweit
Köln – Die Burger King Filiale in der Kölner Innenstadt ist seit Ende August geschlossen – kurz nachdem die Kette mit Recherchen der RTL-Sendung „Team Wallraff - Reporter undercover“ konfrontiert wurde. Die Vorwürfe sind gravierend: Auf abgelaufene Nahrungsmittel werden neue Haltbarkeitsetiketten geklebt, Mäuse laufen durch die Küche, Angestellte sprechen von überlangen Schichten und willkürlichen Arbeitszeiten.
Das Unternehmen reagierte mit der vorübergehenden Schließung von fünf Filialen, davon zwei in Köln. Doch Burger King trifft nun ein weiterer Schlag: Der Lizenzgeber „V-Label“ entzieht Burger King deutschlandweit das Label für fünf vegane Produkte. Denn die Wallraff-Reporter, die undercover in den Burger-King-Filialen arbeiteten, deckten unter anderem auf, dass auf veganen Produkten auch tierische Lebensmittel landen. Seit Oktober 2021 waren einige Produkte von Burger King Deutschland als die ersten aus einer Systemgastronomie als „vegan“ lizenziert worden.
Nach Wallraff-Enthüllungen: „V-Label“ entzieht Burger King Lizenz
„V-Label“ schreibt dazu: „Die Lizenzierung erfolgte in der Annahme, dass Burger King Deutschland die Anforderungen, die sich aus dem Lizenzvertrag ergeben, einzuhalten vermag.“ Als Reaktion auf die Recherchen von RTL revidiert das Label die Lizenzierung, weil sie erkannten, „dass Burger King Deutschland die Einhaltung seiner vertraglichen Pflichten aktuell nicht möglich ist“.
Zuletzt hatte Burger King sich als Vorreiter für vegetarische und vegane Produkte aus einer Systemgastronomie präsentiert. Der Test in ebenjener Filiale auf der Schildergasse als Pop-Up-Store für vegetarisches Essen hatte guten Anklang gefunden. Und der „Plant-based Long Chicken“ ist sogar von der Peta mit dem „Vegan Food Award 2022“ ausgezeichnet worden. Allerdings erwäge die Tierschutzoranisation ebenfalls einen Entzug des Preises, wie RTL berichtet.
Nach Wallraff-Enthüllungen: Burger King reagiert mit eigenem „Fakten-Check“
„Zusammen mit unseren Partner*innen werden wir die Zubereitungsprozesse optimieren und Mitarbeiterschulungen rund um das vegane und vegetarische Angebot intensivieren“, schreibt Burger King in einer Stellungnahme. Außerdem hat die Kette mit einem „Fakten-Check“ auf die Vorwürfe der Wallraff-Recherchen des Senders RTL reagiert.
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Das Label für die veganen Produkte erhält Burger King Deutschland aber erst wieder, wenn es „die Einhaltung der Lizenzanforderungen glaubhaft und nachweislich sicherstellen kann“, heißt es in der Erklärung des Lizenzgebers.