AboAbonnieren

Newsblog zu BuschbrändenRegen in Australien – Freude bei der Feuerwehr

Lesezeit 8 Minuten
Feuerwehrmann Australien Tomerong

Ein Feuerwehrmann im Einsatz gegen die Buschbrände in Australien

Canberra/Melbourne/Sydney – Seit Beginn der Buschfeuer in Australien im September vergangenen Jahres sind bereits mehr als zwölf Millionen Hektar Land verbrannt – das entspricht ungefähr der Größe von Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Mindestens 33 Menschen kamen ums Leben, Milliarden Tiere sind verendet.

7. Februar: Heftiger Regen in Australien – Freude bei den Feuerwehrleuten

Sydney Regen

Passanten gehen mit Schirmen durch den Regen.

Heftiger Regen hat einige Teile von Australien überflutet, aber auch die Arbeit der Feuerwehr in den Brandgebieten erleichtert. Im südöstlichen Bundesstaat New South Wales regnet es seit Mittwoch. Mehr als 500 Notrufe gingen deswegen bis zum Freitag ein. Zwei Menschen wurden vor den Wassermassen aus einem Wohnwagen gerettet. Eine Straße wurde wegen möglicher Erdrutsche gesperrt.

Die Lage sei nicht allzu besorgniserregend, aber es seien viele Dachschäden und überschwemmte Häuser gemeldet worden, sagte ein Behördensprecher der australischen Nachrichtenagentur AAP. Die Wetterbehörde gab am Freitag eine Warnung heraus - auch die Küstenmetropole Sydney könnte von Überschwemmungen betroffen sein.

Die Feuerwehr freute sich angesichts der noch immer tobenden Brände über den Niederschlag. „So schön, gestern Abend den Regen zu hören und zur Abwechslung heute Morgen beim Fahren die Scheibenwischer anzuhaben“, twitterte Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons.

30. Januar: Tanzender Feuerwehrmann sorgt für viralen Hit

Ein tanzender australischer Feuerwehrmann hat im Internet eine wachsende Fangemeinde. Chris Rumpf aus dem von den aktuellen Bränden schlimm betroffenen Bundesstaat New South Wales stellte kurze Clips auf die Video-Plattform TikTok. Mehr als 500 000 Mal gab es für ihn ein „Gefällt mir“. Er hat auch schon einige Kollegen mit seinem Tanzfieber angesteckt, wie in Videos zu sehen ist.

In einem BBC-Bericht erzählte Rumpf, dass es den Feuerwehrleuten zu schaffen macht, wenn sie im Einsatz Leuten begegnen, die durch die Brände alles verloren haben. Die Tanzvideos helfen nach seinen Worten, die Laune etwas zu heben. „Ich denke, das hat funktioniert.“ Seine Feuerwehrstation schwärmte schon vor einigen Wochen auf Facebook vom Können ihres Kollegen. Und: „Wir lieben unseren Job und nehmen ihn ernst... aber wenn sich eine Möglichkeit auftut, zu tanzen...dann tanzen wir!“

28. Januar: Zartes Grün in den Brandgebieten

Es gibt immer noch Feueralarm in Australien: Im Dorf Tharwa südlich der Hauptstadt Canberra wurden die Bewohner am Dienstag aufgerufen, sich sofort in Sicherheit zu bringen, da es in einem Nationalpark brannte. Bald werde es zu gefährlich zum Autofahren, warnte die Katastrophenschutzbehörde. Laut der Feuerwehr wird es einige Zeit dauern, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Es sollten auch Löschflugzeuge eingesetzt werden. Es brannten etwa 3000 Hektar, eine Fläche von etwa 4200 Fußballfeldern.

In Australien wüten seit Monaten schwere Brände, besonders im Südosten des Kontinents. An einigen Stellen blüht wieder zartes Grün - zu sehen etwa im Hochland an der „Great Alpine Road“ im südöstlichen Bundesstaat Victoria. Im Unterholz wachsen dort bereits wieder Farne, während die Bäume daneben aussehen wie verkohlte Streichhölzer.

23. Januar: Löschflugzeug in Australien abgestürzt

Beim Absturz eines Löschflugzeugs im Brandgebiet von Australien sind nach Behördenangaben drei Menschen ums Leben gekommen. Das Flugzeug sei nahe Cooma etwa 100 Kilometer südlich der Hauptstadt Canberra verunglückt, sagt der Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons am Donnerstag vor Reportern. Zuvor hatten Hubschrauber bei der Suche nach der vermissten Maschine in den Bergen des Bundesstaats New South Wales geholfen.

21. Januar: Jagdhunde spüren hilflose Koalas auf

Jagdhunde

Speziell ausgebildete Hunde spüren verletzte Tiere auf.

Speziell ausgebildete Hunde helfen zurzeit, überlebende Koalas in Australiens Buschbrandgebieten ausfindig zu machen. Erste Einsätze zeigten laut der Umweltschutzorganisation WWF, dass die Hunde dabei wesentlich schneller sind als Menschen. Helfer installieren dann Wasserspender, damit die Koalas versorgt sind. Koalas gehören zu den Symboltieren Australiens und sind von den Bränden besonders bedroht.

In einem Wald nahe der Ortschaft Maryvale im Bundesstaat Queensland sind die beiden Jagdhunde der Rasse English Springer Spaniel mit den Namen Taz und Missy im Einsatz. Georg Scattolin, Artenschutz-Experte beim WWF Österreich, sagte zu den Rettungen: „Es ist ein gutes Zeichen, dass manche Koalas die Brände überleben und den Wald später wieder bewohnen können, wenn die Umgebung sich ausreichend erholt hat.“ Die Suche mit den Spürhunden wird auch über Spenden mitfinanziert.

Insgesamt sollen bei den australischen Feuern schon mehr als eine Milliarde Tiere umgekommen sein. Das volle Ausmaß der Schäden ist wohl bis zum Abklingen der Brände nicht abschätzbar.

21. Januar: Futter für Tiere wird aus der Luft abgeworfen

Um die von den Buschbränden betroffenen Tiere wie etwa die Kängurus zu versorgen, wollen Helfer in Australien wieder Futter aus der Luft abwerfen. Im Bundesstaat Victoria wurde am Dienstag mit einem Kontrollflug ermittelt, wo dies derzeit am wichtigsten ist. Auch am Boden wollten die Hilfsteams den Tieren Nahrung bringen.

„Dieser gezielte Ansatz bedeutet, dass das Futter in die Gegenden geht, wo es den meisten Nutzen für unsere Känguru-Arten hat“, teilte die Umweltministerin von Victoria, Lily D'Ambrosio, mit.

In New South Wales gab es bereits vergangene Woche eine ähnliche Aktion: Helfer warfen für die Wallabys Karotten und Süßkartoffeln aus der Luft ab. Seit Monaten wüten vor allem im Südosten des Kontinents heftige Buschbrände.

17. Januar: Überschwemmungen bedrohen Koalas

Der lang ersehnte Regen in den Brandgebieten in Australien hat die Koalas in einem Tierpark bei Sydney erneut in Gefahr gebracht: Der Australian Reptile Park in Somersby nördlich von Sydney versank am Freitag in gewaltigen Wassermassen.

Der Zoo veröffentlichte Fotos von triefnassen Koalas, die sich an einen Eukalyptus-Baum klammerten oder von einem Tierpfleger auf einem überfluteten Weg in Sicherheit gebracht wurden. Auch das Krokodil-Gehege des Zoos wurde überflutet - das Wasser schwappte fast über den Zaun.

Wie auf einem Foto zu sehen war, hielt ein Tierpfleger ein Krokodil, das offenbar ausbüxen wollte, mit einem Besen zurück. Vor einer Woche war der Australian Reptile Park noch von einem der im Südosten Australiens wütenden Buschfeuer bedroht worden.

„Es ist unglaublich: Letzte Woche haben wir uns jeden Tag getroffen, um über die unmittelbare Bedrohung durch die Buschfeuer zu beraten“, sagte Zoodirektor Tim Faulkner. „Heute war unser ganzes Team da draußen im Regen, um unsere Tiere in Sicherheit zu bringen und den Park vor den Fluten zu retten.“

17. Januar: Australien Tourismus fürchtet Milliardenverluste

Die australische Tourismusindustrie fürchtet Milliardenverluste als Folge der schweren Buschbrände der vergangenen Wochen. Die Einbußen könnten sich bis Jahresende auf mindestens 4,5 Milliarden australische Dollar (rund 2,8 Mrd. Euro) belaufen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht des Branchenverbandes ATEC. Die Berechnung stützt sich auf einen Vergleich der aktuellen Vorausbuchungen mit denen des Vorjahres. Der Rückgang entspricht etwa zehn Prozent der Gesamteinnahmen aus dem Auslands-Tourismus.

ATEC-Direktor Peter Shelley sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass mindestens 70 Prozent der 850 Verbandsmitglieder Stornierungen in größerem Umfang verzeichnet hätten. Vor allem Urlauber aus den USA, Großbritannien und anderen Teilen Europas hätten es sich anders überlegt. Gründe seien die Angst vor schlechter Luft, die Sorge um die persönliche Sicherheit und die Befürchtung, dass touristische Attraktionen unter den Bränden gelitten hätten. Die Buschfeuer seien in einem für die Buchungen kritischen Zeitraum ausgebrochen.

Bei den schweren Feuern sind bisher mehr als 11,8 Millionen Hektar Land verbrannt, das entspricht etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland. 28 Menschen kamen ums Leben. Nach groben Schätzungen verendete mehr als eine Milliarde Tiere. Der Fremdenverkehr trägt in Australien rund sechs Prozent zur Wirtschaftsleistung bei und ist die wichtigste Devisenquelle nach Eisenerz, Kohle und Erdgas.

Regen Australien Tamworth

Regenfälle in einem von Buschbränden zerstörten Gebiet im australischen Tamworth

16. Januar: Lang ersehnte Regenfälle erleichtern Arbeit für Feuerwehr

In Teilen der Buschbrandgebiete Australiens ist am Donnerstag lang ersehnter Regen gefallen. Im Bundesstaat New South Wales, wo viele der schlimmsten Feuer wüteten, habe es „gute Regenfälle“ gegeben, teilte die örtliche Wetterbehörde mit. Die Feuerwehr sprach von einer Erleichterung für die seit Wochen im Dauereinsatz gegen die flammenden kämpfenden Feuerwehrleute.

Zwar würden die Regenfälle nicht alle Brände löschen können, sie würden aber in hohem Maße dazu beitragen, dass die Brände eingedämmt werden könnten. Vor Einsetzen des Regens waren in New South Wales noch 30 Buschbrände außer Kontrolle.

16. Januar: Füchse haben in Australien nun leichte Beute

Raubtiere wie Füchse und Katzen könnten infolge der Buschbrände in Australien für ihre Beute besonders gefährlich werden. Potenzielle Beutetiere hätten bei den Bränden viel von ihren Schutzräumen verloren, sagte Sally Box, Australiens Beauftragte für bedrohte Arten, am Donnerstag dem Radiosender ABC. „Das macht sie noch verwundbarer“ und sei ein echtes Risiko. „Es ist eine der sekundären Folgen von Feuer.“

14. Januar: DZI weist hin: Spenden ins Ausland nicht absetzbar

Angesichts der Buschbrände in Australien wollen viele mit einer Spende helfen. Wichtig zu wissen: Eine direkte Spende an eine ausländische Organisation ist in Deutschland in der Regel nicht steuerlich absetzbar. Darauf weist das Deutsche Zentralinsitut für soziale Fragen (DZI) hin. Bei einer Banküberweisung ins Ausland können außerdem Gebühren anfallen.

Spender sollten zudem prüfen, ob die Organisation, die sie unterstützen wollen, seriös ist. Eine Checkliste des DZI hilft dabei. Die Hilfsorganisation sollte sich zum Beispiel vor Ort auskennen, dort über gut funktionierende Kontakte verfügen und sich mit den Behörden und anderen Hilfsorganisationen abstimmen. Allgemeine Informationen zu rund 55 000 Non-Profit-Organisationen in Australien bietet eine staatliche Registrierungsbehörde.

14. Januar: Luft in Melbourne am schlechtesten weltweit

In den australischen Brandgebieten ist Regen in Sicht. Aber kurz vor dem großen Tennisturnier in Melbourne haben die Feuer die Luftqualität dort rekordverdächtig schlecht gemacht. Für die Bewohner war es der zweite Tag in Folge mit besonders dicker Luft. Ihnen wurde geraten, drinnen zu bleiben. Der Rauch löste im Stadtgebiet Feuermelder aus. Fernsehbilder zeigten, dass die Leute Schutzmasken trugen.

Melbourne Rauch

Blick auf die Rauch geschwängerte Skyline der Stadt Melbourne während eines Trainings vor den Australian Open im Melbourne Park.

Über Nacht sei die Luft in Melbourne weltweit am schlechtesten geworden, sagte der zuständige Gesundheitsbehörden-Chef Brett Sutton am Dienstag Reportern. Laut der internationalen Datenbank IQ Air war die Luft in Australiens zweitgrößter Stadt „sehr ungesund“. Gemessen wird dabei unter anderem die Belastung mit Feinstaub. Am Mittwoch könnte dort Wind gegen den Qualm helfen.

14. Januar: Schlechte Luftqualität beeinträchtigt Australian-Open-Qualifikation

Die schlechte Luftqualität in Melbourne durch die Buschfeuer in der Nähe der australischen Millionen-Metropole hat am Dienstag auch die Qualifikation für die Australian Open beeinträchtigt. Die Slowenin Dalila Jakupovic gab in der ersten Runde nach einem Hustenanfall auf. Im Match der 28-Jährigen gegen die Schweizerin Stefanie Vögele hatte es zu diesem Zeitpunkt 6:4, 5:6 gestanden. Jakupovic kniete zunächst nieder und wurde dann von einer Betreuerin vom Platz geführt.

„Es war wirklich schlimm. So etwas habe ich noch nie erlebt, ich hatte wirklich Angst, dass ich kollabiere“, sagte Jakupovic anschließend. „Darum bin ich runter. Weil ich nicht mehr laufen konnte. Am Boden war es etwas einfacher, Luft zu bekommen.“ (dpa,afp,red)