Die Rockband Coldplay hat vor dem Londoner High Court eine Millionenklage gegen ihren Ex-Manager eingereicht.
„Ethisches Fehlverhalten und andere Verfehlungen“Coldplay und Ex-Manager verklagen sich gegenseitig
22 Jahre lang waren die britische Rockband Coldplay („Viva la vida“) und ihr Manager Dave Holmes ein eingespieltes Team. Im Jahr 2022 endete die Zusammenarbeit im Streit, nachdem die Band Holmes entlassen hatte. Medienberichten zufolge verklagen sich die Band und der Ex-Manager nun gegenseitig. Laut einem Bericht des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ hat Holmes bereits im August 2023 eine Klage auf zehn Millionen Pfund (rund 11,5 Millionen Euro) eingereicht.
Coldplay: Ex-Manager will Provision in Millionenhöhe
Coldplay schulde Holmes Provisionen für bislang unveröffentlichte Alben. Die Band rund um den Frontmann Chris Martin (46) habe laut der Klageschrift, die der Tageszeitung „The Times“ vorliegt, für ihr zehntes Album einen Vorschuss von 35 Millionen Pfund (rund 40,5 Millionen Euro) und für ihr elftes und zwölftes Album einen Vorschuss von 30 Millionen Pfund (rund 35 Millionen Euro) erhalten.
Holmes habe laut der „Times“ bei der Planung von Studioaufnahmen geholfen, die rechtliche Seite von Samples geklärt und mit dem Produzenten Max Martin (Katy Perry, Britney Spears) zusammengearbeitet. Diese Aktivitäten fanden statt, bevor die Band im vergangenen Jahr beschloss, den Vertrag mit ihrem langjährigen Manager aufzulösen. Für die letzten beiden Coldplay-Werke „Everyday Life“ (2019) und „Music of the Spheres“ (2021) habe Holmes zwischen acht und 13 Prozent Provision erhalten.
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Coldplay: Ex-Manager lässt Vorwürfe als frei erfunden zurückweisen
Die Gruppe, die seit dem Debüt „Parachutes“ im Jahre 2000 zu den erfolgreichsten Bands der Welt gehört, weist die Vorwürfe entschieden zurück und hat ihrerseits eine Gegenklage eingereicht. Coldplay fordert Schadenersatz in Höhe von 14 Millionen Pfund (rund 16,2 Millionen Euro).
Der ehemalige Manager Holmes habe die Tourkosten „außer Kontrolle“ laufen lassen und seine Beziehung zu den Mitgliedern von Coldplay ausgenutzt, um sich Vorteile bei Krediten für Immobiliengeschäfte zu sichern.
Die Vorwürfe der Band wurden von dem ehemaligen Manager gegenüber der „Times“ als „frei erfunden“ bezeichnet. „Coldplay weiß, dass sie Probleme mit ihrer Verteidigung haben“, ergänzt ein Sprecher von Holmes gegenüber der „Daily Mail“.
Dem Ex-Manager „nicht vorhandenes ethisches Fehlverhalten und andere erfundene Verfehlungen vorzuwerfen“, würde demnach vom eigentlichen Problem ablenken: „Coldplay hatte einen Vertrag mit Dave, sie weigern sich, ihn zu erfüllen und müssen Dave zahlen, was sie ihm ‚schulden‘“. (jag)