„Loyalität rührt uns zu Tränen“Treuer Hund bewacht zehn Wochen lang Leiche seines Herrchens

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Die San Juan Mountains bei Pagosa Springs, Colorado. Hier harrte ein Hund zehn Wochen bei seinem toten Herrchen aus.

Die San Juan Mountains bei Pagosa Springs, Colorado. Hier harrte ein Hund zehn Wochen bei seinem toten Herrchen aus.

Ein 71-Jähriger ist spurlos bei einer Wanderung verschwunden. Zehn Wochen später wurde er tot aufgefunden – sein Hund lebte jedoch.

In den Bergen von Colorado ist ein Mann ums Leben gekommen, der zum Wandern aufgebrochen war. Seine Leiche wurde Wochen später gefunden – mit dem Hund an der Seite seines toten Herrchens. Der Fall erregte in den USA viel Aufmerksamkeit. 

Wie die „Denver Gazette“ berichtet, wurden die sterblichen Überreste des 71-jährigen Rich Moore bereits am 30. Oktober in einem Berggebiet gefunden. Moore stammt aus Pagosa Springs – die Stadt dient als Ausgangspunkt für Wanderungen und auch für Ski-Tourismus.

Moore war schon am 19. August mit seinem Hund aufgebrochen, um den Blackhead Peak zu besteigen, der östlich von Pagosa Springs liegt. Sie kehrten jedoch nicht von ihrer Wanderung zurück, die Suche blieb erfolglos.

Zehn Wochen später entdeckte jedoch ein Jäger im Einzugsgebiet des Lower Blanco die Leiche Moores, etwa zweieinhalb Meilen östlich des Gipfels. Moores weißer Jack-Russell-Terrier Finney war bei dem Toten. Am Tag nach dem Leichenfund wurden Mitarbeiter des Sheriff-Büros zusammen mit Such- und Rettungskräften in die Gegend geflogen, um Moores Leiche zu lokalisieren, zu identifizieren und zu bergen. Als Todesursache wurde später Unterkühlung festgestellt.

Colorado: Jack-Russell-Terrier Finney ernährte wohl von Mäusen

Finney wurde ebenfalls von den Einsatzkräften geborgen. Der Hund hatte etwa die Hälfte seines Körpergewichts verloren, schien aber in relativ guter Verfassung zu sein, so ein Mitglied des Bergungsteams. Zur Untersuchung und Behandlung wurde er in eine örtliche Tierklinik gebracht. Danach konnte der Hund zurück zur Familie Moores.

„Die Loyalität dieses Hundes rührt uns alle zu Tränen“, sagte Delinda Vanne-Brightyn dem Sender CNN. Sie war mit ihrem Schäferhund bereits an der ersten Suche nach Moore beteiligt.

Vermutlich überlebte Finney mit Wasser aus nahegelegenen unterirdischen Bächen und durch den Fang kleiner Tiere wie Feldmäuse oder Streifenhörnchen. Raubtieren wie Berglöwen, Kojoten und Bären ging er vermutlich geschickt aus dem Weg. (cme)

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