CoronaKarnevals-Bund rät zu deutschlandweitem Verzicht auf Umzüge und Sitzungen
Bexbach/Köln – Der Bund Deutscher Karneval (BDK) ruft wegen Corona für die Session 2020/21 zum Verzicht auf Rosenmontagszüge und große Narren-Sitzungen auf. „Das gebietet die Verantwortung für die Aktiven der Vereine wie auch für das Publikum“, sagte BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess am Donnerstagabend im saarländischen Bexbach.
Zudem werde die Turniersaison im karnevalistischen Tanzsport abgesagt - die deutsche Meisterschaft in Köln im März finde nicht statt. Der BDK zählt bundesweit rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften.
„Es ist natürlich ein großes Desaster gerade“
„Es trifft uns emotional alle. Es ist natürlich ein großes Desaster gerade für ganz viele Aktive, die sich in den letzten Monaten schon vorbereitet haben“, sagte Fess. Angesichts der hohen Corona-Fallzahlen müsse man aber Verantwortung übernehmen. Klar sei in der bevorstehenden Session: Karneval, wie „wir ihn in den letzten Jahren erlebt haben, wird es in allen 16 Bundesländern so nicht geben“.
Das heiße aber trotz allem nicht, dass der Fasching oder Karneval ausgesetzt sei. „Er wird andere Formen finden müssen“, sagte Fess. In alternativen kleineren Formaten - wie zum Beispiel Platzkonzerte unter Einhaltung von Abstandsregeln und digital präsentierte karnevalistische Unterhaltung. Der BDK habe sich immer gegen ein pauschales Verbot von Fastnachts- und Karnevalsveranstaltungen ausgesprochen.
Vizepräsident Peter Krawietz wandte sich direkt an die Vereine: „Wir empfehlen, nehmen Sie Abstand von Großveranstaltungen in Sälen mit großen Menschenansammlungen. Organisieren sie keine Umzüge in stark bevölkerten Gemeinden und Ortschaften.“ Zudem solle auf Alkohol verzichtet werden. Die Empfehlung gelte auch für Regionen, die keine Risikogebiete seien - und bis zum Ende der Session Ende Februar 2021.
Bislang habe der BDK einmal eine bereits laufende Session abgesagt: 1991 beim Golfkrieg, sagte Krawietz. „Ich erinnere mich nicht, dass man von Anfang an gesagt hat, die auf uns zukommende Kampagne wird wahrscheinlich nicht stattfinden können in der Art, das muss man immer wieder betonen, wie wir das normal gewöhnt sind.“