„Dennis aus Hürth“„Ich bin froh, dass ich auf der Straße nicht erkannt werde“
- Mit seinem neuen Programm tritt Martin Klempnow als „Dennis aus Hürth“ am 27. und 28. Oktober im Kölner E-Werk auf.
- Dass der 44-jährige Kölner außerdem einer der ZDF-„Bergretter“ war und mehrere Fernsehsendungen moderiert, ist weniger bekannt.
- Wir verlosen 2x2 Karten für die Show am 28. Oktober.
Die Verlosung finden Sie am Ende des Interviews.
Sie sind „Dennis aus Hürth“, waren fünf Jahre lang ein ZDF-„Bergretter“ und haben die WDR-Spielshow „Geheimniskrämer“ moderiert. Trotzdem erkennt man Sie nicht auf der Straße. Und viele wissen gar nicht, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt.
Martin Klempnow: Ich bin froh, dass ich auf der Straße nicht erkannt werde. Homestorys und so was sind nichts für mich. Um den roten Teppich gehe ich, wenn möglich, meistens herum. Dann kann ich in Ruhe arbeiten und mich immer wieder für Neues entscheiden. Ich habe zum Beispiel fünf Jahre „Die Bergretter“ gemacht, als „Dennis aus Hürth“ schon entstanden war. Das war vielleicht nur möglich, weil meine Person nicht so im Vordergrund steht.
Ihre Karriere begann auf dem Schulhof der Heinrich-Böll-Gesamtschule in Chorweiler.
Ja, das war Zufall, Hanno Brühl – der Vater von Schauspieler Daniel Brühl – suchte Darsteller. Ich habe mit ein paar Kumpels Basketball gespielt und habe unheimlich rumgebrüllt. Die haben mich angesprochen, ob ich nicht zum Casting kommen wolle. Ich habe schließlich eine Nebenrolle gekriegt, einen Hooligan in „Kahlschlag“ zu spielen. Ich glaube, ich brauchte 20 Wiederholungen für drei Sätze. Aber ich war in der Kartei und bekam immer wieder kleine Rollen.
Dann wären Sie aber beinahe Radsportler geworden?
Ich kann den Lehrern und Trainern meiner Schule nur danken, dass die uns von der Straße geholt haben. Ich habe meine Zeit damit verbracht, zu trainieren anstatt Mist zu bauen. Die haben mir ein tolles Rennrad gesponsert.
Wenn Sie was machen, scheinen Sie es immer gründlich zu machen.
Ich kann nichts wirklich richtig gut, aber dafür ’ne Menge.
Und im Gegensatz zu „Dennis aus Hürth“ waren Sie sogar ein guter Schüler und haben erstmal Jura studiert. Warum?
Ehrlich gesagt, hatte ich keinen Plan, was ich machen wollte – und da hat mir mein bester Freund zu Jura geraten, war auch interessant und hat irgendwo auch funktioniert, aber aus heutiger Sicht hätte ich besser eine anständige Ausbildung gemacht ... zum Fußballprofi oder Formel 1- Rennfahrer ...
Um dann sind Sie doch wieder zur Schauspielerei umgeschwenkt.
Es war die Zeit des Films „Kleine Haie“ – und Bekannte haben mir erzählt, dass es auf der Schauspielschule wirklich so zugeht. Ich habe einen begehrten Platz an der staatlichen Schauspielschule bekommen. Meine Eltern waren zwar froh, dass ich Jura studierte, aber dann haben sie gesagt: Wir haben ein Leben lang immer nur gearbeitet, da war kein Platz für Träumereien. Erfülle dir deinen Traum, gehe nach Hamburg und gehe auf Abenteuerreise. Dafür bin ihnen sehr dankbar.
War die eher brave Rolle in den „Bergrettern“ ein reiner Brot-und-Butter-Job?
Klar, ich war total pleite, das kam im richtigen Moment. Nein, im Ernst. Sagen wir so: Ich war bereit für ein längeres Engagement und hatte Bock auf die Berge.
Wie haben Sie sich in der Serie gefühlt?
Das war eine der schönsten Zeiten meines Lebens. Wenn man in einer Serie mitspielt, ist man immer in einer eigenen Welt. Aus dem Job mit vielen Widrigkeiten wurde irgendwann eine Leidenschaft.
Wie hat ihr Umfeld auf die ihrer Rolle in dieser doch sehr konventionellen Serie reagiert?
Tja, die „Bergretter“ sind ja so ein bisschen wie McDonald’s, da geht ja offiziell keiner hin, ist aber immer voll. Angeblich guckt auch keiner Heimatserien, aber sie sind unglaublich erfolgreich. Meine Freunde unterstützen mich in allem was ich mache. Ich habe sie samt Familie an den Drehort eingeladen. Und die fanden es alle ganz toll. Und sie haben gesehen, was wir für ein Echo von den Fans kriegen. Bei der Fan-Wanderung waren 4000 Leute dabei. Da kommen dann auch schon einmal Menschen und sagen: Eure Geschichten haben mir über eine schwere Zeit hinweg geholfen. Da weißt du, dass du das Richtige machst.
Krasser Wechsel zu „Dennis aus Hürth“: Woher kriegen Sie die Anregungen?
Ich fange morgens um sechs Uhr an, die Nachrichten und das Frühstücksfernsehen zu gucken. Politisch und boulevardmäßig ist der Kopf dann schon voll. Ich meine, Willi Herren kommentiert Promi Big Brother – das ist nicht zu toppen. Ansonsten gehe ich einfach durch die Stadt und mache Augen und Ohren auf.
Wie kam es noch zu der Moderation von „Geheimniskrämer“, in der Sie mit Brille kaum zu erkennen sind?
Der WDR hat mich angerufen. Ich habe gesagt: Leute, ich bin auf Tour und habe das Konzept der Show noch nicht mal verstanden. Bei den Proben hatten wir aber dann sehr viel Spaß. Allerdings war der Produzent dann nicht so begeistert, dass ich die Brille aufhatte. Aber sonst hätte ich die Moderationskarten nicht lesen können. Kontaktlinsen kriege ich zwar rein, aber nicht wieder raus.
Und es ist noch eine Show bei RTL in Planung.
Ja – und auch schon ausgestrahlt worden: Für RTL hatte ich eine Idee für ein Auto-Format, „Schatzkiste auf vier Räder“. Ich helfe Leuten, ihr Auto zu verkaufen und erzähle etwas über die Geschichte der Fahrzeuge.
Und es wird einen Dennis-Film geben?
Ist in Planung. Wir basteln an der Finanzierung. Es kommt ganz viel Köln und ganz, ganz, ganz viel Hürth vor.
Machen Sie eigentlich auch mal nichts?
Nein, warum auch. Ich freue mich immer drauf, dass die Woche wieder anfängt – obwohl ich das ganze Wochenende gearbeitet habe.
Sie wollen noch mehr Dennis? Wir verlosen 2x2 Karten für seine aktuelle Show im Kölner E-Werk (28. Oktober, 13 Uhr). Was Sie dafür tun müssen? Einfach Anmeldeformular ausfüllen und fertig. Die Verlosung läuft bis zum 18. Oktober.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Veranstalter des Gewinnspiels ist die M. DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen Zeitung GmbH & Co. KG. Bei einer Teilnahme gelten unsere AGB als akzeptiert.