Die Bestseller-Verfilmung «Nur noch ein einziges Mal» erhielt mittelmäßige Kritiken - abseits der Leinwand ist die Aufregung dafür umso größer. Jetzt kann man den Film auch zu Hause im Abo streamen.
StreamingSkandalfilm „Nur noch ein einziges Mal“ jetzt bei Netflix
![Schon bei der New Yorker Premiere sah es nach Unstimmigkeit zwischen Lively und Baldoni aus. Baldonis Klage richtet sich auch gegen Livelys Ehemann Ryan Reynolds. (Archivbilder)](https://static.ksta.de/__images/2025/02/17/07598343-261a-4871-a18f-1c8e6df557ff.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1166&fm=jpeg&s=7f07720b65174b48440cfb9d2990217f)
Schon bei der New Yorker Premiere sah es nach Unstimmigkeit zwischen Lively und Baldoni aus. Baldonis Klage richtet sich auch gegen Livelys Ehemann Ryan Reynolds. (Archivbilder)
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Vor der Kamera spielen sie ein Paar in einer missbräuchlichen Beziehung. Abseits des Filmsets machen sie einander schwere Vorwürfe der Belästigung und Verleumdung. Längst überschatten die gegenseitigen Klagen von US-Schauspielerin Blake Lively (37) und ihrem Kollegen Justin Baldoni (41) ihren gemeinsamen Kinofilm „Nur noch ein einziges Mal“.
Nun wird die Romanverfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Colleen Hoover auch dem Publikum zu Hause zugänglich gemacht. „Nur noch ein einziges Mal“ ist ab sofort in Deutschland beim Streaming-Anbieter Netflix zu sehen.
Romanze wird zum Alptraum
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lily Bloom (gespielt von Lively, „Gossip Girl“), die nach dem Tod ihres Vaters einen Blumenladen in Boston eröffnet und ihre traumatische Kindheit hinter sich lassen will. Recht schnell trifft sie den charmanten Neurochirurgen Ryle - gespielt von Baldoni („Jane The Virgin“), der auch die Regie des Dramas übernahm - und verliebt sich in ihn.
Nach und nach fühlt sich Lily in der zuerst liebevollen und leidenschaftlichen Beziehung an die von Gewalt geprägte Ehe ihrer Eltern zurückerinnert. Das verschärft sich, als ihre Jugendliebe Atlas (Brandon Sklenar) plötzlich wieder in ihrem Leben auftaucht und sich eine Dreiecksgeschichte entwickelt.
Wie ein roter Faden zieht sich das Thema (häusliche) Gewalt durch den mehr als zweistündigen Film. So arbeitet Baldoni immer wieder mit Rückblenden in Lilys Jugend und zeigt dabei zum Beispiel, wie der Vater ihre Mutter schlägt. Deutlich wird, wie sich Muster aus einer traumatischen Kindheit im Erwachsenenleben verfestigen.
Zu wenig Tiefe für das schwierige Thema
Mit weltweiten Einnahmen von rund 350 Millionen US-Dollar (etwa 340 Millionen Euro) war der Film an den Kinokassen durchaus erfolgreich, erhielt allerdings gemischte Kritiken. Die Auseinandersetzung rund um das Problem missbräuchlicher Beziehungen bleibt insgesamt recht oberflächlich und hätte subtilere Facetten vertragen.
Von Anfang an lag die öffentliche Aufmerksamkeit allerdings nicht nur auf Thema und Umsetzung des Dramas, sondern maßgeblich auch auf seinen Co-Stars. So wurde Lively etwa in mehreren Medienberichten vorgeworfen, den Film seinem ernsten Thema unangemessen beworben zu haben.
Schon zur Premiere im vergangenen Sommer sah es zudem danach aus, dass zwischen Lively und Baldoni etwas nicht stimmte. Auf dem roten Teppich zeigten sich die beiden nicht gemeinsam, in Interviews sprachen sie kaum übereinander.
Co-Stars überziehen sich gegenseitig mit Klagen
Die Debatte um den Film nahm Fahrt auf, als Lively ihren Co-Star Baldoni im Dezember wegen sexueller Belästigung anzeigte. Unter anderem soll er mit Produzent Jamey Heath in ihre Garderobe gekommen sein, während sie ihr Baby stillte, und mehrfach sexuell belästigende Kommentare gemacht haben. In ihrer Klage wirft sie den beiden Männern außerdem vor, ihren Ruf zerstören zu wollen.
Baldoni reagierte seinerseits mit einer Klage gegen Lively, ihren Ehemann Ryan Reynolds und die gemeinsame Presseagentin wegen Verleumdung. Sie hätten Medien manipuliert sowie Produktion und Vermarktung des Films an sich gerissen. Ende Dezember hatte Baldoni bereits die „New York Times“ wegen Verleumdung verklagt. Die Zeitung habe Livelys Anschuldigungen einseitig verbreitet.
2026 könnten sich die beiden Schauspieler nun vor Gericht treffen. Ein möglicher Prozessbeginn zu Livelys Klage wegen sexueller Belästigung wurde vorläufig auf den 9. März 2026 festgelegt.
Bei einer ersten Anhörung Anfang Februar ermahnte ein New Yorker Richter die Anwälte der beiden Stars, den Fall nicht weiter in der Presse auszutragen. Öffentliche Äußerungen hätten eine „erhebliche Wahrscheinlichkeit“, die Geschworenen und damit das Verfahren zu beeinflussen, sagte Bezirksrichter Lewis J. Liman US-Medien zufolge. Um dies zu verhindern, könne er den angesetzten Prozessbeginn auch vorverlegen. (dpa)