Bei der Berlinale bekommt die Oscar-Preisträgerin eine Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Ihre Dankesrede nutzt sie für eine politische Rede nicht nur gegen den US-Präsidenten.
Berlinale-EröffnungTilda Swinton teilt Spitze gegen Trump aus
![Tilda Swinton wird dieses Jahr mit dem Goldenen Ehrenbären der Berlinale geehrt.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/13/bbd67af0-6ae3-48e5-a019-c597d7a9a381.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1452&fm=jpeg&s=c7123c913f76743eb47417764aec4d66)
Tilda Swinton wird dieses Jahr mit dem Goldenen Ehrenbären der Berlinale geehrt.
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Oscar-Preisträgerin Tilda Swinton (64) hat eine Spitze gegen US-Präsident Donald Trump ausgeteilt. Bei der Berlinale-Eröffnung erhielt die Schauspielerin den Goldenen Ehrenbären und machte eine Anspielung auf eine Aussage Trumps, ohne dabei seinen Namen zu nennen.
Im Kino könne man sich in „ein unbegrenztes Reich“ begeben, sagte sie. „Unempfänglich gegenüber Bestrebungen der Besetzung, Kolonisierung, Übernahme, Besitz oder der Entwicklung von Riviera-Grundstücks-Landbesitz.“
Trump hatte vergangene Woche überraschend verkündet, die Vereinigten Staaten würden die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen, das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln und die Gegend so in eine „Riviera des Nahen Ostens“ verwandeln.
„Das Unmenschliche wird unter unserer Aufsicht verübt“
In ihrer Rede holte Swinton zu einer Art Rundumschlag gegen oppressive Regierungen aus. „Der vom Staat verübte und international ermöglichte Massenmord terrorisiert derzeit mehr als einen Teil unserer Welt aktiv“, sagte sie. „Von genau den Gremien verurteilt, die von den Menschen eigens zur Überwachung der Dinge auf der Erde ins Leben gerufen wurden, die für die menschliche Gemeinschaft inakzeptabel sind.“
![Tilda Swinton gilt als einer der renommiertesten Schauspielerinnen.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/13/013f3b67-57b3-4228-a5d1-3feed69e8855.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1182&fm=jpeg&s=e4b49e597ad0bfadde7f8078c24ebe11)
Tilda Swinton gilt als einer der renommiertesten Schauspielerinnen.
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„Das Unmenschliche wird unter unserer Aufsicht verübt“, führte sie aus. „Ich bin hier, um es zu benennen, ohne Zögern oder Zweifel. Und meine unerschütterliche Solidarität all jenen zu geben, die die inakzeptable Selbstgefälligkeit unserer giersüchtigen Regierungen erkennen, die sich bei Planetenzerstörern und Kriegsverbrechern lieb Kind machen. Ganz gleich, woher sie kommen.“
Edward Berger: „Liebste Tilda, Sie sind eine furchtlose Kämpferin“
Zuvor hatte der oscarnominierte Regisseur Edward Berger Swinton in einer Laudatio geehrt. „Liebste Tilda, Sie sind eine furchtlose Kämpferin“, sagte er. „Sie haben Stil, Witz, eine tiefe Menschlichkeit, Weisheit, Wahrheit und Ehrlichkeit. Aber am wichtigsten ist, dass Sie auch brillant und witzig sind, ob nun albern oder überschießend.“
Swinton ist eine der derzeit renommiertesten Schauspielerinnen. Zuletzt war sie in Pedro Almodóvars Venedig-Gewinnerfilm „The Room Next Door“ zu sehen. Für ihre Nebenrolle im Thriller „Michael Clayton“ (2007) wurde sie mit einem Oscar ausgezeichnet. (dpa)