In mittelhessischen Weilburg suchen Hunderte Einsatzkräfte nach dem vermissten Jungen. Die Beamten gehen davon aus, dass sich der Sechsjährige in einer hilflosen Lage befindet. Was ist bisher bekannt?
NotfälleWo ist Pawlos? Hunderte Einsatzkräfte suchen Sechsjährigen

Auch eine Rettungshundestaffel ist im Einsatz.
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Rufe der Mutter werden über Lautsprecher in die Straßen Weilburgs übertragen. Bunte Luftballons hängen an einer Brücke über der Lahn, in der Hoffnung, die Aufmerksamkeit des Kindes zu bekommen: Doch von dem seit Dienstagmittag im mittelhessischen Weilburg vermissten sechsjährigen Pawlos fehlt weiter jede Spur. Mit einem Großaufgebot setzten die Einsatzkräfte ihre Suche nach dem Jungen fort.
Nach offiziellen Angaben der Polizei ist das Kind „autistisch veranlagt“ und befindet sich vermutlich in einer hilflosen Lage. Der Sechsjährige sei räumlich nicht orientiert, sagte ein Polizeisprecher. Der Junge war am Dienstagmittag aus der Schule verschwunden. Noch in Hausschuhen soll er sich auf den Weg über eine Bundesstraße entlang bis zum Bahnhof gemacht haben. Dort wurde er noch einmal kurz gesehen, danach verliert sich seine Spur - trotz der großangelegten Suche Hunderter Einsatzkräfte. Seine Familie werde von Notfallseelsorgern betreut und stehe im Kontakt mit der Polizei.
Viele Bürger und Einsatzkräfte beteiligen sich an Suche
Zahlreiche Einsatzkräfte und Helfer beteiligten sich an der Suche nach dem Kind. Zum Einsatz kämen eine Rettungshundestaffel, die Wasserschutzpolizei, ein Hubschrauber sowie eine Reiterstaffel. Insgesamt waren rund 300 Polizisten, Feuerwehrleute und weitere Einsatzkräfte an der Suchaktion beteiligt sowie 33 Suchhunde. Zugleich setze man weiter auf die wichtige Hilfe der Bevölkerung, hieß es von der Polizei.

Von dem Jungen fehlt weiterhin jede Spur.
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In der 13.000-Einwohner-Kleinstadt und darüber hinaus löst der Fall eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. Tausendfach wird ein Suchaufruf des Bürgermeisters in sozialen Netzwerken geteilt. Sehr viele Hinweise gehen ein, denen allen nachgegangen werde, wie es von der Polizei heißt. Mit Taschenlampen machten sich zahlreiche Menschen schon am Abend seines Verschwindens auf die Suche nach dem Sechsjährigen.
Auch bundesweit wird nach dem Jungen gesucht
Bisher gebe es keine konkreten Hinweise zum Aufenthaltsort des Jungen, sagte ein Polizeisprecher. Die Suche erstrecke sich auf die Weilburger Kernstadt, aber auch auf Randgebiete. Für mögliche Hinweise aus der Bevölkerung sei ein Telefon geschaltet worden.
Die Polizei hatte schon am Vortag deutlich gemacht, dass wohl kein Kriminalfall vorliege. Man gehe weiterhin nicht von einer Straftat aus, da es Hinweise gebe, dass das Kind eigenständig das Schulgelände verlassen habe, sagte ein Polizeisprecher.

Auch die Wasserschutzpolizei ist auf der Suche.
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Da das Kind zuletzt am Vortag am Bahnhof gesichtet wurde, geht Weilburgs Bürgermeister Johannes Hanisch (CDU) von zwei möglichen Szenarien aus: Das Kind könnte sich im Stadtgebiet versteckt halten oder auch mit einem Bus oder Zug aus Weilburg weggefahren sein. Deshalb werde auch bundesweit mit einem Foto nach dem Jungen gesucht, hieß es von der Polizei. Dafür würden beispielsweise auch Videos aus öffentlichen Verkehrsmitteln ausgewertet.
Aber man setzt auch auf andere Strategien, um das Kind zurück nach Hause zu bringen - etwa auf die Stimme der Mutter: Ihr Rufen wird aufgezeichnet und über Lautsprecher in die Straßen Weilburgs übertragen, in der Hoffnung, dass Pawlos Vertrauen fasst und sich zeigt. Auch mit bunten Luftballons will man den Jungen ansprechen - sie werden etwa auf einer Brücke über der Lahn aufgehängt, um einen farblichen, kindlichen Impuls zu setzen, wie es heißt. (dpa)