An einem Stausee in Italien kommt es zu einer Explosion. Es gibt Tote. Das ganze Ausmaß wird erst langsam deutlich.
Kaum Hoffnung auf ÜberlebendeVermutlich sieben Tote bei Explosion an Stausee in Italien
Nach der Explosion in einem Wasserkraftwerk an einem Stausee im Norden Italiens gibt es kaum noch Hoffnung auf Überlebende. Befürchtet wird, dass neben den drei gefundenen Toten in der Anlage am Stausee von Suviana vier weitere Arbeiter ums Leben kamen. Die Suche dauerte am Mittwoch mehr als 18 Stunden nach dem Unglück noch an. Mindestens fünf Arbeiter erlitten teils schwere Brandverletzungen.
Explosion an Wasserkraftwerk im Norden Italiens: Menschen erleiden schwere Verbrennungen
Der genaue Hergang ist immer noch unklar. Nach ersten Erkenntnissen brach in der Anlage bei Arbeiten an einer Turbine in etwa 30 Metern Tiefe Feuer aus, wodurch es dann zu der Explosion kam. Dadurch drang auch Wasser in das Gebäude ein, was die Bergungsarbeiten erschwert. Der Stausee liegt in einem Regionalpark der Apenninen zwischen den Städten Bologna und Florenz lauf einer Höhe von knapp 500 Metern.
Bei den bereits geborgenen Toten handelt es sich um drei Männer im Alter zwischen 35 und 73 Jahren. Zur weiteren Suche sagte ein Sprecher der Feuerwehr: „Wir arbeiten ohne große Hoffnung, die Vermissten lebend zu finden.“ Die unteren Ebenen der Anlage sind nach Angaben der Rettungskräfte teilweise überflutet. Der Staudamm an sich - etwa zwei Kilometer entfernt - wurde durch die Explosion nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Gelände ist überflutet – mehrere Hubschrauber sind im Einsatz
Der Bürgermeister der nahe gelegenen Gemeinde Camougnano, Marco Masinara, berichtete von Arbeiten an den Turbinen im Inneren des Gebäudes. Das Unglück ereignete sich demnach weit unterhalb des Wasserspiegels auf der Ebene minus neun. Der Stromversorger Enel Green Power, dem das Kraftwerk gehört, bestätigte das Unglück, ohne nähere Angaben zu machen. Zwischenzeitlich hatte die zuständige Präfektur von vier geborgenen Todesopfern gesprochen.
Die Feuerwehr war mit mehr als 40 Helfern und auch mit mehreren Hubschraubern im Einsatz. Der Provinzkommandant der Feuerwehr von Bologna, Calogero Turturici, sagte dem Fernsehsender E-TV: „Es gibt sehr viel Rauch. Wir haben Mühe, in die Räumlichkeiten zu gelangen.“ Zudem sei das Gelände mit Wasser überflutet. Auf die Frage nach der Ursache sagte Turturici: „Wenn der Unfallort nicht zugänglich ist, ist es schwierig, die eine oder andere Hypothese aufzustellen.“ (dpa)