Eine Familie ist tot - und ihr mutmaßlicher Mörder weiter auf der Flucht. Die Polizei geht Hinweisen nach und setzt auch Spezialkräfte ein. Auch die Tat selbst wirft weiter Fragen auf.
Horror-Tat im WesterwaldMutmaßlicher Familien-Mörder auf der Flucht – Polizei fahndet weiter

Spurensicherung und Polizei arbeiten in Weitefeld im Westerwald. Drei Menschen sind in Weitefeld im Westerwald tot aufgefunden worden.
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Nach einem Mord an einer Familie in Weitefeld im Westerwald ist der Tatverdächtige weiter auf der Flucht. Die Staatsanwaltschaft Koblenz bestätigte inzwischen, dass der gesuchte 61-Jährige schon wegen versuchten Totschlags vorbestraft ist.
Er sei 2011 wegen der Tat an seiner damaligen Ehefrau vom Landgericht Koblenz zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt worden, teilte die Behörde auf Anfrage mit. „2018 folgte eine Verurteilung wegen Bedrohung - ebenfalls zum Nachteil der seinerzeit geschädigten Ehefrau“, hieß es weiter. Das Amtsgericht Betzdorf habe ihn daraufhin zu einer Strafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.
Haftbefehl wegen dreifachen Mordes
Der 61-Jährige ist seit der mutmaßlichen Tat am frühen Sonntagmorgen auf der Flucht. Er steht in dringendem Tatverdacht, ein Ehepaar im Alter von 47 und 44 Jahren und dessen 16 Jahre alten Sohn brutal getötet zu haben, wie die Polizei schrieb. Die Frau hatte wohl noch selbst den Notruf gewählt, die Polizei fand aber nur noch drei Leichen in einem Raum des Einfamilienhauses. Außerdem sei eine flüchtende Person beobachtet worden.
„Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand sind sowohl Schusswaffen als auch Stichwaffen benutzt worden“, hatte die Polizei mitgeteilt. Die Obduktion der Leichen war für Dienstag geplant.
Täter bewaffnet und gewaltbereit?
In welchem Verhältnis der Tatverdächtige zu den Opfern stand, ist weiter unklar. Auch, ob sie sich überhaupt kannten, sagt die Polizei bislang nicht. Fest steht: Er kommt aus einem Nachbarort von Weitefeld. Gegen ihn gibt es nun einen Haftbefehl wegen des dreifachen Mordes. Und die Polizei sucht sogar mit einer Öffentlichkeitsfahndung nach dem Mann. „Wenngleich zu vermuten ist, dass der flüchtige Tatverdächtige bewaffnet und gewaltbereit ist, liegen keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung Unbeteiligter vor.“
Mittlerweile seien mehr als 200 Hinweise auf den Flüchtigen eingegangen, teilte die Polizei mit. Alle infrage kommenden Aufenthaltsorte des mutmaßlichen Dreifachmörders werden demnach abgeklärt. „Dabei könnten erneut Spezialeinheiten mit spezieller Schutzausstattung sowie der Polizeihubschrauber zum Einsatz kommen.“ (dpa)