Landebahn versperrtEasyjet-Pilot verpennt Start – Airbus muss Landung abbrechen
Berlin – Auf dem Berliner Flughafen BER hat ein Airbus A320-200 der Fluggesellschaft Air France am Mittwoch (12. Oktober 2022) seine Landung im letzten Moment abbrechen müssen. Grund war eine Passagiermaschine von Easyjet, die die Start- und Landebahn versperrte, nachdem der Pilot offensichtlich zu viel Zeit für seinen Start in Anspruch genommen hatte.
Der A320-200 der britischen Billigfluggesellschaft machte sich gegen 12.30 Uhr für den Start nach Mailand bereit. Nachdem die Fluglotsen dem Kapitän die Starterlaubnis erteilt hatten, bog das Easyjet-Flugzeug auf die Startbahn 07R ab.
Easyjet-Pilot verschläft Start – Airbus muss durchstarten
Nach Angaben der Deutschen Flugsicherung habe der Kapitän der Easyjet-Maschine den Start unnötig verzögert. Und da sich ein Airbus von Air France im direkten Landeanflug befand, entschied man sich, ein Durchstart-Manöver anzuordnen, um die Situation zu entschärfen. Das sagte die Deutsche Flugsicherung dieser Zeitung.
Angeblich soll der Airbus, Flug AF-1234 von Paris-Charles de Gaulle (Frankreich) nach Berlin, bereits eine Flughöhe von unter 100 Metern erreicht gehabt haben. So schilderte es ein Augenzeuge gegenüber des gut informierten Branchendiensts „Aviation Herald“ auf seiner Website.
Zwischenfall am Flughafen BER: Flug aus Paris muss Landung abbrechen
Nicht nur die Maschine von Air France musste die Landung abbrechen, auch der Crew des Easyjet-Airbus‘ wurde aufgetragen, die Start- und Landebahn so schnell wie möglich zu verlassen. Obwohl der Pilot inzwischen den Airbus in Bewegung gesetzt hatte, um zu starten, folgte er den Anweisungen und brach den Start ab.
Es gelang ihm, nachdem er die Geschwindigkeit gedrosselt hatte, die nächste Ausfahrt zu erreichen, um die Landebahn freizumachen. Laut „Aviation Herald“ habe sich der Pilot anschließend für den Vorfall wie folgt bei den Passagieren entschuldigt: „Der Flugsicherung ist ein Fehler unterlaufen, da sie uns erlaubte, die Landebahn zu betreten, obwohl es einen eingehenden Verkehr gab.“
Deutsche Flugsicherung widerspricht Augenzeugenbericht
Die Deutsche Flugsicherung streitet dies vehement ab. „Es bestand niemals die Gefahr, dass es zu einer Kollision hätte kommen können. Solche Durchstart-Manöver gehören zum Alltag auf Flughäfen“, sagte ein Pressesprecher der Deutschen Flugsicherung dieser Zeitung.
Nach dem Zwischenfall konnte der Flug U2-5185 nur ein paar Minuten später Richtung Mailand abheben. Auch das Air-France-Flugzeug aus Paris landete beim zweiten Versuch sicher auf dem Berliner Flughafen BER.
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Wie viele Passagiere in beiden Flugzeugen an Bord waren, ist nicht bekannt. Der Airbus A320-200 ist ein Kurz- und Mittelstreckenflugzeug und die maximale Anzahl beträgt 195 Passagiere. Der erste A320 wurde 1988 ausgeliefert und war das erste zivile Flugzeug mit digitaler Fly-by-wire-Steuerung. (mbr)