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Im PflegeheimEiskunstlauf-Ikone Jutta Müller mit 94 Jahren gestorben

Lesezeit 2 Minuten
Katarina Witt und ihre Trainerin Jutta Müller bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft in Budapest/Ungarn, Januar 1984.

Ein erfolgreiches Duo: Katarina Witt und ihre Trainerin Jutta Müller (l.). (Archivfoto)

Besonders mit Katarina Witt verband die Trainerin eine ganz spezielle Beziehung.

Die Welt des Eiskunstlaufs trauert um eine Ikone: Jutta Müller ist tot. Die langjährige Eiskunstlauf-Trainerin von Katarina Witt starb im Alter von 94 Jahren in einem Berliner Pflegeheim, wie ihre Tochter Gaby Seyfert am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zunächst hatte der MDR darüber berichtet.

Jutta Müller galt als eine der erfolgreichsten Eislauftrainerinnen der Welt. Von Mitte der 1960er-Jahre an holte die Chemnitzerin in drei Jahrzehnten fast 60 Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei internationalen Wettkämpfen.

Ein Porträt von Jutta Müller aus dem Jahr 1988.

Ein Porträt von Jutta Müller aus dem Jahr 1988. (Archivfoto)

Katarina Witt gewann mit Jutta Müller zahlreiche Eiskunstlauf-Titel

Besonders mit Katarina Witt verband Müller eine ganz spezielle Beziehung. Von 1982 bis 1988 war das „schönste Kind des Sozialismus“ mit vier Weltmeistertiteln und Olympiagold 1984 und 1988 kaum zu schlagen. Auch mit Anett Pötzsch feierte sie 1980 einen Olympiasieg.

Mit ihrer Tochter gewann Müller Olympia-Silber und zwei Weltmeistertitel. „Mit ihr verliert die Eiskunstlauf-Welt eine der größten Trainerpersönlichkeiten“, sagte Andreas Wagner, Präsident der Deutschen Eislauf-Union.

Jutta Müller führte Katarina Witt zu zwei Olympia-Goldmedaillen

Jutta Müller hatte einen strengen Ruf. Bis zu ihrem letzten gemeinsamen Auftritt bei den Olympischen Spielen 1994, es gab einen respektablen achten Platz, hatte Witt ihre Lehrmeisterin gesiezt, obwohl sie auch immer eine enge Bezugsperson für sie war.

„Jeder fragt uns: ‚Du sagst immer noch Sie?‘ Ja, das werde ich immer! Frau Müller ist für mich immer Frau Müller. Aus Respekt! Und trotzdem ist sie mir ganz nah“, hatte Witt beim 90. Geburtstag der Trainerin gesagt. „Ohne sie hätte ich nie diese Weltkarriere erreicht“, schwärmte Witt über ihre langjährige Trainerin.

Aus gesundheitlichen Gründen musste Müller im Sommer 2022 ihre Heimatstadt Chemnitz, wo sie zu ihrem 80. Geburtstages zur Ehrenbürgerin ernannt  wurde, verlassen. Ihre Tochter Gaby Seifert brachte sie in ein Pflegeheim nach Bernau in ihre Nähe. (mbr/dpa)