Essener TafelChef von Tafel-Bundesverband weist Kritik der Kanzlerin zurück
Berlin/Osnabrück – In der Debatte um den vorübergehenden Aufnahmestopp für Ausländer an der Essener Tafel hat der Tafel-Bundesverband die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) deutlich zurückgewiesen.
„Wir lassen uns nicht von der Kanzlerin rügen, denn die aktuelle Entwicklung ist eine Konsequenz ihrer Politik“, sagte der Verbandsvorsitzende Jochen Brühl der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag).
Skandalisierung eines lokalen Vorgangs
Merkel hatte die Entscheidung der Essener Tafel am Montag in einem RTL-Interview kritisiert: „Da sollte man nicht solche Kategorisierungen vornehmen. Das ist nicht gut.“Er erwarte von einer Bundeskanzlerin, sich deutlich vor die Tafeln, ihre Arbeit und die Ehrenamtlichen zu stellen, sagte Brühl.
In Bezug auf die Debatte um die Essener Tafel sprach der Tafel-Vorsitzende von einer Skandalisierung eines lokalen Vorgangs, die den wirklichen Skandal verdränge. Brühl: „Deutschland hat ein enormes Armutsproblem.“