Die Feuerwehr rief die Bevölkerung auf, sich vom Brandort fernzuhalten und den Rettungskräften ein schnelles Eingreifen möglich zu machen.
Sieben SchwerverletzteMehrere Gebäude nach Gasexplosion in Paris in Flammen
Nach einer Gasexplosion sind im Zentrum von Paris mehrere Gebäude in Brand geraten. Die Feuerwehr rief die Bevölkerung auf, sich vom Brandort nahe dem Jardin du Luxembourg fernzuhalten und den Rettungskräften ein schnelles Eingreifen möglich zu machen.
Wie der städtische Beigeordnete Édouard Civel mitteilte, gab es am Mittwoch eine Gasexplosion an der Place Alphonse Laveran. Grund für die Explosion nahe dem historischen Gebäudekomplex Val-de-Grâce im fünften Arrondissement sei ein Gasleck gewesen, sagte die Stadtteilbürgermeisterin Florence Berthout der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch. Das darauffolgende Feuer brachte das Gebäude laut Polizei teilweise zum Einsturz.
Videoaufnahmen der Zeitung „Le Parisien“ zeigten ein eingestürztes, brennendes Gebäude. Der Sender BFMTV sprach von vier Schwerverletzten. Die Pariser Polizei korrigierte diese Angaben nur wenig später, demnach seien insgesamt mindestens 16 Menschen verletzt worden, sieben davon hätten schwere Verletzungen erlitten. Premierministerin Élisabeth Borne bestätigte am Abend, dass es mehrere Schwerverletzte sowie einige Leichtverletzte gebe. Die Zahl der Opfer lasse sich noch nicht beziffern, sagte Borne. Möglicherweise sind weitere Opfer noch unter den Trümmern eingeklemmt.
Explosion in Paris: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung
Laut „Le Parisien“ handelt es sich bei dem Gebäude, in dem sich die Explosion ereignete, um die Modedesing-Schule „Paris American Academy“. Sicherheitskräfte sperrten die Gegend weiträumig ab. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sei vor Ort. „Eine Explosion ereignete sich in der Rue Saint-Jacques im 5. Arrondissement. Die Feuerwehr Paris, die Polizei und die Rettungskräfte sind vor Ort. Meine Gedanken sind zunächst bei den Opfern und ihren Angehörigen. An der Seite von Florence Berthout bin ich vor Ort und habe den Krisenstab von Paris aktiviert“, schrieb Hidalgo auf Twitter.
Wie „Le Parisien“ berichtet, sei auch die zuständige Staatsanwältin, Laure Beccuau, Ort der Explosion eingetroffen. Sie habe bereits eine Untersuchung eingeleitet und die Kriminalpolizei eingeschaltet, ermittelt wird wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Laut der Pariser Staatsanwältin deuteten unter anderem die Auswertungen von Kameraaufnahmen der Stadt Paris daraufhin, dass die Explosion „von dem Gebäude ausging“. 230 Feuerwehrleute waren am Mittwochabend vor Ort im Einsatz, wie der Sender BFMTV berichtete. Der Brand sei inzwischen unter Kontrolle, meldete die Feuerwehr um kurz vor 19 Uhr.
Paris: Zeugen berichten von „riesiger Explosion“
„Wir haben eine riesige Explosion gehört, die sehr lange gedauert hat“, wird eine Angestellte eines katholischen Schulwesens, das seinen Sitz in der Nähe des Explosionsortes hat, von der Pariser Zeitung zitiert. „Wir haben uns mit den Kollegen angeschaut und sind schweigend die Treppe hinuntergegangen. Und wir kamen heraus, sahen überall Schutt und blieben im Hof des Gebäudes, bevor wir ins Val-de-Grâce evakuiert wurden. Ich dachte, es sei ein Attentat“, so die Frau weiter.
Die Innenstadt von Paris war am Mittwochabend voller Menschen, da am 21. Juni traditionell ein stadtweites Musikfest mit zahlreichen Konzerten stattfindet. Die durch die Explosion verursachte Rauchwolke war über der ganzen Stadt zu sehen. (pst/dpa/afp)