Tödliche SchüssePolizei veröffentlicht Videos von Baldwins ersten Reaktionen
Los Angeles/Köln – Neue Entwicklung im Fall Alec Baldwin: Die Polizei von Santa Fe hat vergangene Nacht hunderte Bilder und Video-Sequenzen der noch laufenden Ermittlungen um die Tragödie am Set des Westerns „Rust“ veröffentlicht.
Die Aufnahmen zeigen unter anderem, wie der Schauspieler und die zuständige Waffenmeisterin kurz nach dem Unglück reagierten. Aber auch Videos von Bodycams der Einsatzkräfte, die als erste am Filmset sind, wurden freigegeben.
Alec Baldwin übt kurz vor dem Unglück mit der Waffe
Sichtlich aufgewühlt sagte Baldwin nach den tödlichen Schüssen in einem Mitschnitt: „Ich will das nicht mehr machen, ich möchte nicht mehr in der Öffentlichkeit stehen.“ In einer anderen Sequenz kann man den 64-Jährigen kurz vor dem Unglück beobachten, wie er mit der Waffe rumhantiert und die Kamera anvisiert.
Der Hollywood-Star hatte im vergangenen Oktober während Dreharbeiten zu dem Low-Budget-Western in New Mexico versehentlich die 42-jährige Chef-Kamerafrau mit einer Requisitenwaffe erschossen. Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter getroffen und verletzt. Der Revolver war offenbar mit mindestens einer echten Kugel geladen.
Wie das geschehen konnte, ist bislang unklar. Baldwin war nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als einer der Produzenten an dem Film beteiligt. Der Hollywood-Star wies jegliche Verantwortung für Hutchins' Tod zurück.
US-Behörden verhängen Bußgeld gegen Alec Baldwin
Die Behörden von New Mexico leiteten nach dem Vorfall Ermittlungen wegen möglicher Verstöße gegen Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften ein. Zudem hätten die Verantwortlichen Beschwerden von Mitarbeitern wegen früherer Vorfälle mit Schusswaffen ignoriert. Die strafrechtlichen Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft dauern noch an.
Am vergangenen Mittwoch haben die US-Behörden nach dem Tod der Kamerafrau Hutchins am Set ein Bußgeld in Höhe von knapp 137.000 Dollar (126.000 Euro) gegen die Produzenten des Films verhängt. Dies sei „das höchste Bußgeld, das nach dem Gesetz des Bundesstaates New Mexico zulässig ist“, teilten die dortigen Gesundheitsbehörden mit.
Baldwin hatte im Dezember in einem Interview des Senders ABC gesagt, dass er nicht verantwortlich dafür sei, was passiert war. Die Angehörigen der ukrainisch-amerikanischen Kamerafrau Mitte Februar hatten eine Klage gegen Baldwin und andere Film-Mitwirkende in Santa Fe (New Mexico) eingereicht.
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Zwischenzeitlich hatte George Clooney seinem Schauspiel-Kollegen Baldwin nach dem tödlichen Schuss am Filmset schwere Versäumnisse vorgeworfen. „Jedes Mal, wenn mir am Set eine Waffe übergeben wird, schaue ich sie an, öffne sie, zeige sie der Person, auf die ich zielen soll und zeige ich sie der Crew. Nach jeder einzelnen Aufnahme gebe ich sie zurück an den Waffenmeister, ehe das ganze beim nächsten Mal von vorne beginnt“, sagte Clooney im Podcast „WTF With Marc Maron“. (mbr/afp)