KindesmissbrauchMutmaßliches Opfer aus dem Fall Lügde selbst angeklagt
Paderborn – Vor dem Paderborner Landgericht hat am Donnerstag ein Strafverfahren um sexuellen Kindesmissbrauch begonnen, das mit den Missbrauchsfällen von Lügde in Verbindung steht. In dem Verfahren legt die Staatsanwaltschaft einem 16-Jährigen den Missbrauch von drei Kindern zur Last, wie ein Gerichtssprecher auf Anfrage mitteilte.
Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit
Der Angeklagte soll selbst zu den Opfern der Missbrauchsserie auf dem Campingplatz von Lügde gehört haben. Wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten wurde die Öffentlichkeit zu Prozessbeginn von der Verhandlung ausgeschlossen. Im Hauptprozess um die Missbrauchstaten von Lügde hatte das Landgericht Detmold am 5. September die Angeklagten Andreas V. und Mario S. zu 13 und zwölf Jahren Haft verurteilt sowie bei beiden die anschließende Sicherungsverwahrung angeordnet.
Das Detmolder Gericht sah es als erwiesen an, dass die geständigen Angeklagten über Jahre hinweg auf dem Campingplatz mindestens 32 Kinder sexuell missbraucht hatten. Das Urteil der Detmolder Strafkammer ist mittlerweile rechtskräftig. (afp)