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Wahllos Menschen angegriffenFitnesstrainer überwältigt Messerstecher in Rotterdam – ein Toter

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzkräfte stehen nach einer Messerstecherei am 19. September 2024 in der Hafenstadt Rotterdam nahe der Erasmusbrücke.

Einsatzkräfte stehen nach einer Messerstecherei am 19. September 2024 in der Hafenstadt Rotterdam nahe der Erasmusbrücke.

Bei einem Messerangriff in der niederländischen Hafenstadt stirbt ein Mensch. Zeugen zufolge rief der Angreifer „Allahu Akbar“.

Ein Mann hat am Donnerstagabend (19. September) in Rotterdam nach Angaben der Polizei mit einem Messer Passanten angegriffen. Ein Mensch sei getötet und ein weiterer schwer verletzt worden, teilte die Polizei in der niederländischen Hafenstadt auf X mit. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Über die Motive des Mannes wurde nichts mitgeteilt.

Rettungskräfte und Polizei sind an einem Tatort im Einsatz.

Rettungskräfte und Polizei sind an einem Tatort im Einsatz.

Zeugen sagten der Polizei den Angaben zufolge, der Mann habe „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen und wahllos Menschen angegriffen. Manche islamistische Extremisten benutzen den Ausdruck wie einen Schlachtruf. Damit kapern sie quasi die zentrale religiöse Formel des Islam, die seit Jahrhunderten von Muslimen weltweit benutzt wird. Zeugen am Tatort sagten laut „De Telegraaf“, dass der Mann „offensichtlich die Absicht hatte, viele Opfer zu verursachen“. Er hatte demnach zwei großen Messer dabei.

Messerangriff in den Niederlanden: Mann sticht in Rotterdam um sich

Polizeisprecher Wessel Stolle sagte, es gäbe keine unmittelbaren Hinweise auf ein Motiv, aber „wir untersuchen alle möglichen Szenarien“. Stolle zufolge hätten Polizeibeamte am Tatort auch gehört, dass der Mann „Allahu Akbar“ gerufen habe, und dass „dies Teil der Ermittlungen ist“.

Polizeisprecher Kristel Arntz ergänzte, der Angreifer habe vermutlich eine Person in einer Tiefgarage und dann ein zweites Opfer in der Nähe der Erasmusbrücke angegriffen. Hinweise auf das Motiv erhoffen sich die Beamten in erster Linie aus der Befragung des festgenommenen Mannes.

Fitnesstrainer überwältigt Messerstecher in Rotterdam

Der Vorfall ereignete sich am späten Abend in der Nähe der Erasmusbrücke im Zentrum der Stadt. Zeugen zufolge überwältigte und entwaffnete ein 32 Jahre alter Fitnesstrainer den Mann, wie Medien berichteten. Dem Personaltrainer Reniël Renato David Litecia gelang es demnach, den Messerstecher mit zwei Stöcken bewusstlos zu schlagen.

„Wenn ich ihn nicht ausknocken würde, würde er mich ausknocken. Hinter mir liefen ein paar ältere Leute. Sie hatten auch Angst. Also wusste ich, dass ich ihn ausknocken musste“, so der Fitnesstrainer gegenüber der Zeitung „De Gelderlander“. Besucher des eines nahegelegenen Museums sollen den Mann daraufhin mit Möbeln beworfen haben.

„Der Mann, der getötet wurde, ist nur Rollschuh gelaufen. Er stach sehr oft auf ihn ein. Er war nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort“, so Litecia. Nähere Angaben zum Opfer hat die Polizei noch nicht bekannt gegeben. (pst mit dpa)