Plage in NRWDas hat es mit den fliegenden Ameisen auf sich

Derzeit oft zu sehen: Ameisen mit Flügeln, die sich in der Luft paaren. Hier sitzen sie an einem Fenster.
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Köln – An vielen Stellen in Nordrhein-Westfalen sind die kleinen schwarzen Insekten dieser Tage zu sehen, und auch in Köln treten sie wieder vermehrt auf. Sie schwirren massenhaft in Schwärmen, und viele fragen sich: Was genau sind das eigentlich für Tiere? Beim genaueren Hinsehen wird klar: Es sind Ameisen, die da durch die Gegend flirren.
Ameisen paaren sich
Vielerorts sind auch besonders dicke Ameisen am Boden unterwegs, die wirken, als seien sie viel zu groß geraten. Ein Biologe hat im Gespräch mit dem „Westen” erklärt: Die kleinen Kerle paaren sich.
Das große Aufkommen liege am Fortpflanzungsprozess, erklärt der Experte. „Die fliegenden Ameisen schlüpfen gerade“, sagt der Biologe. Bei sehr vielen Ameisenarten sei es gerade so, dass die Tiere ausschwärmen und sich zur Paarung treffen. Bei den fliegenden Tierchen handelt es sich nicht um eine eigene Ameisenart, sondern um geschlechtsreife Ameisen, die Flügel gebildet haben.
„Hochzeitsgeflüster”
In der Nähe der Neste würden sie sich zum „Hochzeitsgeflüster” treffen. Nach dem Hochzeitsflug suchen sich die begatteten dicken Königinnen geeigneten Boden, beißen sich die Flügel ab und gründen eine eigene Kolonie. Das heißt, sie legen ihre Eier in der Erde ab und ziehen erste Arbeiterinnen auf.

In Europa ist die Schwarze Wegameise am meisten anzutreffen. Sie paart sich noch bis September.
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Deshalb krabbeln derzeit viele dicke Ameisen über den Boden. Die Männchen hingegen sterben massenweise.
Am häufigsten ist übrigens die sogenannte Schwarze Wegameise anzutreffen, sie schwärmen noch bis September.
Perfekte Bedingungen für Insekten
Kann das alles irgendwann Überhand nehmen? Nein, sagt Eltz. „Das ist momentan ein ganz normaler Prozess.” Schuld an der Vermehrung sei das Wetter: Warmes Frühjahr, heißer Sommer, das biete optimale Bedingungen für Insekten. Deshalb sei 2018 ein „insektenfreundliches Jahr”. (mg)