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Auf Planet mit WasserweltForscher finden Hinweise auf außerirdisches Leben

Lesezeit 3 Minuten
Der Plante K2-18b in einer Illustration.

Gibt es Leben außerhalb unseres Sonnensystems? Forscher sehen Hinweise auf dem Exoplaneten K2-18b darauf. (Symbolbild)

Der Exoplanet K2-18b hat in der Vergangenheit schon öfter für Aufsehen gesorgt. Diesmal sind sich die Forscher aber nicht ganz sicher.

Die Frage nach außerirdischem Leben in den unendlichen Weiten des Universums beschäftigt die Menschheit seit langem. Ein internationales Forschungsteam hat nach eigenen Angaben die bislang deutlichsten Hinweise für Leben außerhalb unseres Sonnensystems überraschend gefunden – dabei steht ein Planet mit einer Wasserwelt wieder im Mittelpunkt.

Das Team um Nikku Madhusudhan von der Universität Cambridge konnte mit der Unterstützung des James-Webb-Weltraumteleskops in der Atmosphäre des 124 Lichtjahre entfernten Planeten K2-18b Indizien für die beiden Stoffe Dimethylsulfid (DMS) und Dimethyldisulfid (DMDS) in dessen Gashülle finden. Dies deuten sie als mögliche Zeichen für Leben auf dem Wasserwelt-Planeten.

Forscher machen sensationelle Entdeckung auf Planeten K2-18b

Denn: Auf der Erde würden diese Verbindungen von Mikroorganismen produziert, etwa von Phytoplankton in den Meeren, berichtet die Gruppe im Fachjournal „The Astrophysical Journal Letters“. Aber zum einen könnten die Stoffe auch auf eine andere, bislang unbekannte Weise entstanden sein, räumt das Team ein. Zudem sei ihre Präsenz in der Atmosphäre des Wasserwelt-Planeten nicht mit absoluter Sicherheit nachgewiesen worden. 

Für die Untersuchung nutzte das Team den Umstand, dass K2-18b von der Erde aus gesehen regelmäßig vor seinem Heimatstern – einem Roten Zwerg – vorbeizieht und ihn dabei vorübergehend etwas abschattet. Während eines solchen Transits durchleuchtet der Stern die Atmosphäre des Planeten von hinten. Die Beobachtung, welche Anteile des Sternenlichts dabei von der Planetenatmosphäre geschluckt werden, ermöglicht prinzipiell eine Analyse der chemischen Zusammensetzung der Lufthülle.

Sogenannte Supererde ist rund zweieinhalbmal so groß wie die Erde

Allerdings betonten die Forscher, dass weitere Beobachtungen nötig seien, um diese Ergebnisse zu bestätigen. Um eine endgültige Entdeckung handele es sich nicht.

Der Planet K2-18b im Sternbild Löwe steht schon länger im Fokus von Astronomen. Er war bereits 2015 entdeckt worden, ist 8,6 Mal schwerer und 2,6 Mal größer als die Erde. Auf dieser sogenannten Supererde hatten Forscher vor einigen Jahren zum ersten Mal Wasser auf einem Planeten in der lebensfreundlichen Zone eines anderen Sterns gefunden.

Als lebensfreundliche oder potenziell bewohnbare Zone gilt derjenige Bereich um einen Stern, in dem die Temperaturen die Existenz von flüssigem Wasser auf einem Planeten erlauben. Flüssiges Wasser ist die Grundvoraussetzung für Leben, wie wir es kennen. 

Eine Satelliten-Antenne in der Nacht.

Eine Satelliten-Antenne in der Nacht. (Symbolbild)

Auch Methan und Kohlendioxid waren bereits in der Atmosphäre des Planeten gefunden worden. Dabei hatte das Team um Madhusudhan im nahen Infrarot-Bereich auch Hinweise auf DMS entdeckt. Diese wurden nun für den mittleren Infrarot-Bereich bestätigt. Dies sei somit ein zweiter Beleg, ermittelt mit einem anderen Instrument und auf einer anderen Wellenlänge, wird Madhusudhan in einer Mitteilung seiner Universität zitiert. „Das Signal kam stark und klar durch.“

Lassen sich die Beobachtungen bestätigen?

Sollten die Beobachtungen stimmen, wäre die Konzentration der Verbindungen jedoch Tausende Male stärker als auf der Erde: Hier liegen sie unter einem Teilchen pro Milliarde Teilchen, auf K2-18b wären es dagegen mindestens zehn Teilchen pro Million. Nun müssten die Beobachtungen bestätigt werden, schreiben die Forscher. „Die zentrale Frage ist jetzt, ob wir in der Lage sind, die Signaturen von Leben in anderen Welten zu identifizieren.“

Ende 2021 wurde das Teleskop „James Webb“ gemeinsam von den Weltraumbehörden in Europa (Esa), den USA (Nasa) und Kanada (CSA) gebaut und war ins All gestartet – nachdem es zuvor Kostenexplosionen und immer neue Verschiebungen gegeben hatte. (mbr/dpa)