Die 15-jährige Lina aus dem Elsass ist seit fast zwei Monaten verschwunden. Neu aufgetauchte Videos könnten den Durchbruch für die Ermittler bringen.
FrankreichPolizei entdeckt neue Kameraaufnahmen von vermisster Lina
Neue Spur im Fall der vermissten Lina aus dem Elsass: Die Ermittler haben die 15-Jährige auf Kameraaufnahmen entdeckt, die das Mädchen kurz vor ihrem Verschwinden im Ort Saint-Blaise-la-Roche zeigen. Durch die erst kürzlich gesicherten Videos konnte die Polizei den Ort des Verschwindens von Lina stark eingrenzen. Verkehrskameras könnten den Durchbruch in dem Fall bringen.
Lina, die am 23. September auf dem Weg vom Haus ihrer Mutter in der Gemeinde Plaine zum Bahnhof in Saint-Blaise-la-Roche verschwand, wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Autofahrer an einer Landstraße aufgegriffen. Eine 14-jährige Zeugin hatte zuvor berichtet, kurz vor dem Verschwinden Linas von einem noch unbekannten Autofahrer belästigt worden zu sein.
Frankreich: Ermittler finden neue Spur im Fall der vermissten 15-jährigen Lina
Auf mehreren Videos, die die Ermittler in den vergangenen Tagen sicherstellten, ist Lina an der Departementsstraße D350 zu sehen, die von der Gemeinde Plaine nach Saint-Blaise-la-Roche führt. Lina muss anhand der Aufnahmen auf einer Strecke von 900 Metern entlang der Straße verschwunden sein.
Die Ermittler haben dafür die Aufnahmen einer Kamera eines Bankautomaten und der an einem Teich in Saint-Blaise-la-Roche analysiert. In einem Fall kamen die Ermittler zu spät: Die Aufnahmen eines Geschäfts, das direkt im Bereich des möglichen Entführungsorts liegt, wurden nach 48 Stunden automatisch gelöscht.
15-jährige Lina vermisst: Ermittler suchen nach unbekanntem Mann – Verkehrskameras ausgewertet
Die Staatsanwaltschaft ist sich mittlerweile sicher: Lina wurde von einem Unbekannten in einem Auto mitgenommen und anschließend aus dem Ort gebracht. Dazu passt auch die Aussage eines Zeugen, der die 15-Jährige kurz nach ihrem Verschwinden in einem Auto gemeinsam mit einem unbekannten Mann gesehen haben will. Sie habe „nicht gestresst und ruhig“ gewirkt, erklärte der Zeuge.
Durch die neuesten Erkenntnisse gehen die Ermittler davon aus, dass das Auto in die entgegengesetzte Richtung fuhr, in die Lina eigentlich wollte. Daher untersucht die Polizei die Aufnahmen von vier Verkehrskameras, die an den insgesamt fünf Ausfahrten im Vallée de la Bruche entlang der D350 liegen. Ihre Theorie: Der Täter muss auf den Aufnahmen zu sehen sein, wenn er aus Saint-Blaise-la-Roche hinausgefahren ist.
Vermisste Lina: Freund nach verdächtigen Aussagen unter Druck – Ermittler finden Handy
Die Aufnahmen sind hochauflösend und registrieren nicht nur Kennzeichen, sondern könnten auch die Fahrzeuginsassen zeigen. Die Ermittler hoffen, die Silhouette Linas auf einem Bild zu erkennen und so dem Täter auf die Spur zu kommen. Die Auswertung der Aufnahmen dauert laut der französischen Zeitung „Midi Libre“ noch an.
Zuletzt hatten sich die Ermittler auf den Freund Linas fokussiert. Der 19-Jährige hatte sich laut Freunden kurz vor Linas Verschwinden nach einer Schaufel und einer Plane erkundigt. Zudem hatte er über den Verbleib seines Handys gelogen. Dieses will er am Tag des Verschwindens in einem Gullydeckel verloren haben. Die Ermittler fanden es allerdings in der Garage eines Verwandten.
Das Verschwinden Linas hatte in der französischen Öffentlichkeit Bestürzung ausgelöst, nachdem bereits wenige Monate vorher der zweijährige Émile aus dem französischen Alpendorf Le Vernet verschwunden war. Auch sein Fall ist nach wie vor nicht aufgeklärt. (shh)