Appell aus Spanien: Der allgemeine Pflegerat fordert das Ende für „frivole und triviale“ Halloween-Kostüme mit Bezug zu medizinischen Berufen.
Kritik an „frivolen“ Halloween-OutfitsPflegekräfte rufen zu Verkaufsstopp für „Sexy Krankenschwester“-Kostüme auf
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Ein klassisches Halloween-Kostüm: Der Pflegerat in Spanien hat zum Verkaufsstopp von „Sexy Krankenschwester“-Kostümen aufgerufen, da sie das Image des Berufs schädigen würden. (Archivbild)
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Der allgemeine Pflegerat Spaniens hat Einzelhändler dazu aufgerufen, den Verkauf von „Sexy Krankenschwester“-Halloweenkostümen einzustellen, und beklagt, dass die Outfits die öffentliche Wahrnehmung des Pflegeberufs schädigen und zudem ein „sexualisiertes, triviales und frivoles“ Bild von Frauen aufrechterhalten würden.
Derartige Kostüme sollten in einer modernen Gesellschaft keinen Platz haben, hieß es in einer Erklärung des Rats, der 330.000 männliche und weibliche Pflegekräfte in ganz Spanien vertritt. „Zombie“- und „Killer“-Krankenschwester-Outfits würden Frauen in dem Beruf keinen Gefallen tun, hieß es weiter in einem Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“.
Krankenschwester-Kostüme an Halloween: „Sexualisiertes, triviales und frivoles“ Bild von Frauen
„Während sich die Menschen darauf vorbereiten, Halloween und Allerheiligen zu feiern, bedauert der allgemeine Krankenpflegerat die Verbreitung von Kostümen, die für den Beruf beleidigende und erniedrigende Konnotationen haben“, heißt es in der Erklärung. „Nehmen Sie zum Beispiel die sehr knappen ‚Sexy Krankenschwester‘-Outfits, die keinerlei Ähnlichkeit mit der tatsächlichen Arbeitskleidung haben.“
Der Rat fordere deshalb Geschäfte und Online-Händler auf, den Verkauf von Kostümen einzustellen, die „paradoxerweise Tod und Mord“ mit medizinischem Fachpersonal in Verbindung brächten, obwohl deren Aufgabe sei, bei der Heilung und Pflege von Menschen zu helfen.
Spanischer Pflegerat ruft zum Verzicht auf „sexy Krankenschwester“-Kostüme an Halloween auf
„Krankenpflegerinnen und Krankenpfleger mögen es nicht, die jährliche Welle dieser Kostüme ertragen zu müssen, weil sie dadurch beleidigt werden“, erklärte der Präsident des Rates, Florentino Pérez Raya. Die Outfits „schädigen das öffentliche Image eines Berufs, dessen Engagement nicht nur erstklassige akademische und universitäre Qualifikationen erfordert, sondern der auch als Bastion der Qualität in der Gesundheitsversorgung gilt“, kritisierte Raya weiter.
Der Aufruf gelte „nicht für Halloween“, hieß es weiter vom spanischen Pflegerat. „Wir rufen alle Mütter und Väter dazu auf, ihren Söhnen und Töchtern keine Kostüme anzuziehen, die den Beruf verletzen, denn so werden diese Praktiken normalisiert und bis ins Erwachsenenalter weitergeführt“, heißt es in der Stellungnahme.
Halloween-Kostüme in der Kritik: Ähnlicher Appell in Kanada
Mit ihrem Appell sind die Spanier nicht allein. Im Vorjahr hatten Krankenpflegerinnen in Kanada einen ähnlichen Aufruf gestartet und die „Erotisierung des Berufs“ durch derartige Kostüme als „gesellschaftlich und beruflich inakzeptabel“ bezeichnet.
„Der Beruf hat sich weiterentwickelt, aber Stereotypen bleiben bestehen“, erklärte damals Luc Mathieu, Präsident einer Pflegevereinigung im kanadischen Bundesstaat Quebec. „Pflegekräfte üben einen wissenschaftlichen Beruf aus und ihr Fachwissen muss besser bekannt und wertgeschätzt werden. Es ist Zeit, dass sich die Wahrnehmung ändert.“
International gelten insbesondere weibliche Krankenpflegerinnen-Kostüme als populär, insbesondere an Halloween werden die Kostüme dabei oft auch noch mit morbider Symbolik und blutigen Schockeffekten versehen. Einer Analyse des US-Senders CNN zufolge gehörten Krankenpfleger-Kostüme 2022 in den USA jedoch nicht zu den 20 beliebtesten Halloween-Outfits. Den ersten Platz belegte im Vorjahr in den Vereinigten Staaten die „Hexe“. (das)