Streit um EntschädigungWeinsteins Opfer sollen 19 Millionen Dollar erhalten
New York – In einem Verfahren gegen Ex-Filmmogul Harvey Weinstein wegen sexueller Übergriffe ist eine Entschädigungszahlung an die Opfer von insgesamt knapp 19 Millionen Dollar (16,9 Millionen Euro) vereinbart worden. Zu der Einigung mit in einer Sammelklage zusammengeschlossenen Frauen sagte die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James am Dienstag: „Harvey Weinstein und die Weinstein Company haben ihre Angestellten im Stich gelassen.“ Nach all den Belästigungen, Drohungen und Diskriminierungen bekämen diesenun „endlich etwas Gerechtigkeit“.
In dem Prozess wird Weinstein vorgeworfen, er habe weibliche Angestellte „zu ungewünschten sexuellen Kontakten aufgefordert oder gezwungen“. Im Gegenzug soll der früher einflussreiche Filmproduzent Weiterbeschäftigung oder beruflichen Aufstieg versprochen haben.
Opfer-Anwalt spricht von „kompletten Ausverkauf“
Die Vereinbarung zwischen Weinstein und den Klägerinnen muss noch von zwei Gerichten bestätigt werden. Der Anwalt Douglas Wigdor, der mehrere der Opfer vertritt, bezeichnete die Einigung allerdings als „kompletten Ausverkauf.“ Bei dieser Einigung übernehme Weinstein „keine Verantwortung für seine Taten“ und müsse sich finanziell nicht selbst an der Zahlung beteiligen. Sie könne außerdem Opfern, die die Einigung nicht akzeptieren wollen, andere juristische Wege verschließen. Er werde die Vereinbarung vor Gericht ablehnen.
Weinstein sitzt derzeit eine 23-jährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung und sexuellen Missbrauchs ab, zu der er im Februar verurteilt wurde. Mehr als 80 Frauen, darunter bekannte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Salma Hayek und Gwyneth Paltrow, haben dem „Pulp Fiction“-Produzenten sexuelle Übergriffe und Gewalt vorgeworfen.
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Das Bekanntwerden der Vorwürfe gegen Weinstein hatte im Herbst 2017 die weltweite #MeToo-Bewegung gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen ausgelöst. (afp)