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Sexueller Missbrauch und VergewaltigungUS-Gericht hebt historisches Urteil gegen Harvey Weinstein auf

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Filmmogul Harvey Weinstein (Archivbild)

Filmmogul Harvey Weinstein (Archivbild)

Die Richter gaben überraschend der Berufung des 72-jährigen Filmmoguls statt. Der Prozess hatte die „Me too“-Bewegung ausgelöst.

Ein Gericht in New York hat die historische Verurteilung des ehemaligen Filmmoguls Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen aufgehoben. Die Richter gaben am Donnerstag in einer überraschenden Entscheidung der Berufung des 72-Jährigen statt, wie aus einem Gerichtsdokument hervorging.

Zur Begründung verwiesen die Richter am Donnerstag auf Verfahrensfehler während des Prozesses. Weinstein war 2020 in New York wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Nach Einschätzung des Berufungsgerichts habe der damalige Richter den Filmmogul durch „ungeheuerliche Fehlentscheidungen“ benachteiligt.

Harvey Weinstein bleibt wegen anderer Verurteilung in Haft

Wie der „Spiegel“ berichtet, muss der Fall Weinstein nun neu verhandelt werden. Der 72-Jährige wird jedoch weiterhin inhaftiert bleiben. 2022 wurde Weinstein in Los Angeles wegen einer weiteren Vergewaltigung zu 16 Jahren Haft verurteilt.

Das New Yorker Urteil gegen Weinstein gilt als Auslöser der „MeToo“-Bewegung. Bereits 2017 hatten US-Zeitungen erstmals Anschuldigungen gegen den einflussreichen Hollywood-Filmmogul öffentlich gemacht. In der Folge entwickelte sich weltweit eine Bewegung, bei der vor allem Frauen ihre eigenen Erfahrungen mit Missbrauch und sexuellen Übergriffen öffentlich unter dem Schlagwort „Me too“ („Ich auch“) schilderten.

Prozess gegen Harvey Weinstein löste „Me too“-Bewegung aus

Ein weiterer Prozess gegen den Hollywood-Mogul in Los Angeles endete im Februar 2023 mit seiner Verurteilung zu 16 Jahren Gefängnis. Die Geschworenen in Los Angeles waren vor zwei Jahren anderer Ansicht. Bei dem Prozess hatte die Jury den 70-Jährigen wegen Sexualverbrechen in drei Anklagepunkten – Vergewaltigung, erzwungener Oralverkehr sowie sexuelle Penetration durch Fremdkörper – schuldig gesprochen.

Dutzende Frauen werfen dem einst gefeierten Filmproduzenten sexuelle Angriffe bis hin zur Vergewaltigung vor. Weinstein hat stets seine Unschuld beteuert. Seit 2017 haben jedoch mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen – darunter die Hollywood-Stars Gwyneth Paltrow, Salma Hayek und Angelina Jolie. (das/dpa)