Ins Mittelmeer verirrtJunger Grauwal vor Côte d’Azur gesichtet
Nizza – Mittelmeer statt Pazifik: Vor der Südküste Frankreichs ist erstmals ein junger Grauwal entdeckt worden, der sich offenbar ins Mittelmeer verirrt hat. Das etwa 15 Monate alte Tier sei in den vergangenen Tagen mehrfach gesichtet worden, berichtete das National Marine Mammal Stranding Network am Sonntag.
Demnach wurde der acht Meter lange Wal bereits Anfang März vor Marokko und in den vergangenen Wochen vor Italien beobachtet. Während 2010 bereits vor Israel und Spanien ein Grauwal gesichtet worden war, sei die Entdeckung für Frankreich eine Premiere, sagte Adrien Gannier, Tierarzt und Mitglied des Netzwerks.
Grauwale sind im Mittelmeer höchst selten, da ihr natürlicher Lebensraum der Nordpazifik ist. Der größte Teil der Population lebt im Winter bei Baja California und im Sommer in Alaska. „Es ist möglich, dass sich dieser in Kalifornien geborene Wal während seiner ersten Fütterungssaison in der Beaufortsee verirrt hat und dass er, anstatt in den Pazifik zurückzukehren, in den Atlantik geschwommen ist, bevor er sich im Mittelmeer verirrt hat“, sagte Gannier.
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Experten hoffen nun, dass das Walkalb seine Reise in Richtung des Golfs von Lion und dann der spanischen Küste fortsetzt, bevor es bei Gibraltar in den Atlantik schwimmen kann, um von dort wieder über die nördlichen Gewässer in den Pazifik zu gelangen. Das Tier sei bei guter Gesundheit, habe aber an Gewicht verloren, weil seine Fütterungsgewohnheiten nicht für das Mittelmeer geeignet seien, sagte Gannier. (afp)