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Brandstiftung?Jörg Kachelmann äußert sich zu Waldbränden in Kanada

Lesezeit 3 Minuten
Jörg Kachelmann twittert oft zur Entstehung von Waldbränden.

Jörg Kachelmann twittert oft zur Entstehung von Waldbränden.

Die heftigen Waldbrände in Kanada haben Auswirkungen bis in die USA. Meteorologe Jörg Kachelmann hat eine These zur Entstehung.

Kanada leidet in diesem Jahr unter besonders schweren und zahlreichen Waldbränden. Bereits zu Beginn der Saison, die sich von Mai bis Oktober erstreckt, ist die Situation schwierig. Zunächst brannte es vor allem in Alberta, inzwischen ist in erster Linie die Ostküste des riesigen Landes betroffen. Einsatzkräfte schaffen es kaum, die zahlreichen Brandherde unter Kontrolle zu bekommen.

Waldbrand in Donnie Creek in British Columbia

Waldbrand in Donnie Creek in British Columbia

Doch nicht allein Kanada ist betroffen: Der Rauch von hunderten Feuern zog vergangene Woche Richtung Süden. Teile der Ostküste und des mittleren Westens der USA waren von starken Luftverschmutzungen betroffen. Sogar die Metropole New York lag zeitweise unter einem dichten Schleier. Der Himmel verfärbte sich orange. Die Qualität der Luft war so schlecht, dass die Gesundheit der Bevölkerung gefährdet war und Mund-Nasen-Masken verteilt werden sollten.

Jörg Kachelmann geht von systematischer Brandstiftung in Kanada aus

Nun äußerte sich auch Meteorologe Jörg Kachelmann zu den kanadischen Bränden. Kachelmann wird wie in jedem Sommer nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Auslöser von Waldbränden in aller Regel menschengemacht sind. Die These von Glasflaschen, die wie ein Brennglas funktionieren, verwirft er. Für ihn handelt sich um fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung, wenn Menschen Zigarettenkippen wegwerfen oder Lagerfeuer auf trockenem Grund machen.

Auch für die vermehrte Zahl an Waldbränden im Osten Kanadas geht Kachelmann von der Ursache Mensch aus. Er twitterte eine Satellitenaufnahme der Feuer an der Ostküste, die die einzelnen Brandherde zeigt. Innerhalb einer Stunde habe es an mehr als zehn Orten gebrannt, schreibt Kachelmann. Gewitter könnten nicht als Brandursache infrage kommen, denn dies decke sich nicht mit der Wetterlage zu diesem Zeitpunkt.

Kachelmann geht von vorsätzlicher Brandstiftung aus und meint, zu diesem Zeitpunkt sei auch klar gewesen, wohin der Rauch ziehen würde, nämlich zur Ostküste der USA. „Ich habe eine solche Massenbrandstiftung noch nie gesehen und es ist sehr spannend“, schreibt der Schweizer weiter.

Jörg Kachelmann mit steiler These zu Waldbränden in Kanada

Auf die Frage eines Users, was das Motiv für ein solches systematisches Vorgehen sein könnte, meint Kachelmann, es könne sich entweder um Wahnsinnige handeln oder um „Menschen, die Bilder in Sachen #Klimakrise produzieren wollten (was ja auch sehr gut geklappt hat)“.

Viele User halten diese These aber für äußerst gewagt und schreiben das auch in die Kommentare. Die Theorie von den politisch gewollten Waldbränden, die Kachelmann hier andeutet, hat auch in Kanada bereits die Runde über Social Media gemacht, ihr wurde aber von Experten widersprochen.

Mehrere Kommentatoren verweisen auf eine Datenauswertung des Wetterdienstes „Instant Weather Ontario“, der in einer Animation zu der Bewertung kommt, dass die Blitzeinschläge am 1. Juni in Québec genau zu den Brandherden passen und damit die These von den größtenteils durch Brandstiftung ausgebrochenen Feuern widerlegt.

Dass Menschen in einer Vielzahl der Fälle die Auslöser für die Feuer in Kanada sind, ist auch in Kanada unbestritten. Die klimatischen Veränderungen mit langen heißen Perioden und zu wenig Niederschlag begünstigen die Ausbreitung der Feuer dramatisch. Ursache können Blitzeinschläge sein, wobei durch den Klimawandel auch mehr Gewitter entstehen. Die Hälfte aller Waldbrände in Kanada entstehe durch Blitze, heißt es in diesem Bericht von CBS. Die andere Hälfte sei menschengemacht, sei es durch Zigarettenkippen oder Funkenflug von vorbeifahrenden Zügen. (cme)